BMWI-Studie: Potential bei Verteilernetzen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) präsentierte vergangene Woche eine neue Studie zur Zukunft der Verteilernetze unter dem Titel „Moderne Verteilernetze für Deutschland“. Der Netzausbau gilt als eine der größten Aufgaben im Zuge der Energiewende. Das über 200 Seiten starke Papier konzentriert sich vor allem auf aktuelle und neue Konzepte zum Aus- und Umbau und sieht Einsparpotentiale.

Durch „intelligente Maßnahmen“, so heißt es, könne der „konventionelle Netzausbaubedarf (…) reduziert werden“. Ziel ist es, die Kosten für die Integrierung von Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien in die Netze zu senken. Würden die in der Studie untersuchten Maßnahmen umgesetzt, würden sich die Kosten langfristig um rund 15% verringern. Besonders die Abregelung von Ökostrom-Anlagen sei teuer.

Rainer Baake, Staatssekretär im BMWI, kommentiert: „Der Umbau unserer Energieversorgung hin zu mehr erneuerbaren Energien erhöht zweifelsfrei den Investitionsbedarf in die Verteilernetze. Allerdings macht die Studie zugleich deutlich, dass mit den nun gesetzlich verankerten Ausbaukorridoren des EEG 2014 und einem dadurch besser planbaren Erneuerbaren-Ausbau die Kosteneffizienz des Aus- und Umbaus der Verteilernetze erheblich verbessert wird. Es kommt nun darauf an, das enorme Einsparpotenzial, das der Einsatz intelligenter Methoden bei der Netzplanung und intelligenter Technik im Netzbetrieb bietet, zu nutzen. Die Weiterentwicklung des Regulierungsrahmens ist in der 10-Punkte-Energie-Agenda daher bereits angelegt, und das setzen wir jetzt um.“

Erneuerbare Energien sind seit Mitte 2014 erstmals der wichtigste Posten im deutschen Energiemix; sie machen fast 30% der verbrauchten Energie aus. Dieser Anteil soll in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Schritt für Schritt weiter ausgebaut werden. Um das zu realisieren ist ein Ausbau der Übertragungs- und Verteilernetze notwendig, außerdem wird mit Nachdruck an neuen Speichermethoden geforscht, da zur Zeit stellenweise mehr Ökostrom produziert wird als gespeichert werden kann. Hinzu kommen die Pläne zur besseren Marktintegration der Erneuerbaren – ein wichtiges Element hierbei ist die im EEG 2.0 festgeschriebene verpflichtende Direktvermarktung. In ihrer Abschlusspräsentation haben die Gutachter die Ergebnisse ihrer Studie übersichtlich zusammengefasst.