Gebühren: Bundesnetzagentur übt Selbstkritik

In ihrem jüngsten Evaluierungsbericht vom 21. Januar 2015 übt sich die Bundesnetzagentur in Selbstkritik. Die Gebühren der Netzbetreiber seien insgesamt zu intransparent. Das ist besonders im Rahmen der Energiewende, bei der auch dem Netzausbau große Bedeutung zukommt, relevant, machen doch diese Gebühren einen nicht unerheblichen Teil des Strompreises aus.

Über die Stromrechnung zahlen Endkunden jährlich rund 24 Milliarden Euro an die Betreiber von Strom- und Gasnetzen in Deutschland. Welche Beträge hierfür aber tatsächlich notwendig sind, ist unklar und intransparent, oft werden die Gebühren als zu hoch kritisiert. Neben den Netzbetreibern ist die Bundesnetzagentur als oberste Regulierungsbehörde die einzige Instanz, die die Gebühren aufschlüsseln könnte. Viele Netzbetreiber, so steht es in dem Dokument, sehen keine Notwendigkeit für Transparenz. Das ist nachvollziehbar, würde höhere Transparenz doch ihre Gewinnspanne offenlegen und unter Umständen fundierte Kritik an den Netzgebühren ermöglichen.

„Im Gegenteil, eine Erhöhung der Transparenz sei notwendig, um die Ergebnisse der Regulierung auch für Dritte nachvollziehbar zu machen, aber auch um opportunistisches Verhalten der Regulierungsbehörde zu verhindern“, heißt es weiter. Wie Spiegel Online berichtet, soll das Problem der Intransparenz in Zukunft gelöst werden, die Bundesnetzagentur will einen entsprechenden Antrag an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) stellen. Interessant in dem Zusammenhang ist, dass zuletzt viele Energieanbieter mit den Kosten der Netzentgelte argumentierten, wenn es um die Frage ging, warum Vorteile beim Energieeinkauf nicht an die Endkunden weitergegeben würden.

Den kompletten, 483 Seiten umfassenden Bericht gibt es hier (Link).