Steigende Strompreise: Vorausschauend einkaufen

Die Strompreise für die Industrie sind laut dem Energiepreisindex der ISPEX AG im Oktober erneut gestiegen, der Gaspreis ist hingegen auf ein Rekordtief gefallen. Für Unternehmen lohnt es sich, ihre Energie vorausschauend einzukaufen und den Energiemarkt stets im Blick zu behalten. Die Bundesregierung setzt derweil auf den Ausbau Erneuerbarer Energien durch mehr Wettbewerb. Langfristig dürfte das auch weiteren Einfluss auf die Preise haben.

Seit 2011 ermittelt die Bayreuther ISPEX AG monatlich die Durchschnittspreise für Strom und Gas in ihrem Energiepreisindex. Im Oktober 2014 stieg der Strompreis erneut um 0,25 Cent pro Kilowattstunde im Vergleich zum Vormonat an und liegt nun bei 3,97 Cent. Der Gaspreis befindet sich hingegen trotz internationaler Krisen und des Konflikts mit Russland weiter im Sinkflug. Zuletzt erreichte er mit nur noch 2,53 Cent pro Kilowattstunde den tiefsten Stand seit 2011.

„Setzt sich der Trend in den kommenden Wochen fort, sollten Unternehmen prüfen, ob sie sich nicht zur Absicherung gegen steigende Preise zumindest für einen Teil ihres Bedarfs kurzfristig eindecken”, so ISPEX-Vorstandsvorsitzender Stefan Arnold in Hinblick auf die Strompreisentwicklung.

Aber, so Arnold im Interview: „Im Verhältnis zu den gefallenen Strompreisen fallen die unverändert hohen staatlichen Belastungen durch Steuern und Abgaben insgesamt höher aus. Einzelne kleine Abgabensenkungen machen sich dabei kaum bemerkbar. Sie sind auch verantwortlich für weiterhin hohe Stromkosten für Industrie und Gewerbe im internationalen Vergleich.“

In die Preise für Ökostrom dürfte aber auch in den nächsten Jahren Bewegung kommen. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) meldet, hat die Bundesregierung unlängst eine von einer unabhängigen Monopolkommission vorgeschlagene Quotenregelung zur Förderung Erneuerbarer Energien abgelehnt. Diese sollte die fixen Abnahmegarantien ablösen, die bei den Anbietern für Planungssicherheit sorgen. Das Quotenmodell hätte alle Energielieferanten verpflichtet, einen bestimmten Anteil Ökostrom zur Verfügung zu stellen. Grund der Ablehnung waren unter anderem die hohen zu erwartenden Kosten, wie Quotenregelungen in anderen Ländern gezeigt hatten. Außerdem werde befürchtet, dass billige Ökostromquellen wie Wind dadurch weiter wachsen könnten, während teurere Technologien weiter zurückfallen würden. Zunächst will man stattdessen an den im reformierten EEG festgesetzten Ausbauzielen festhalten.