Studie: Pumpspeicherkraftwerke werden wichtiger

Einer vom Energy Science Center in Zürich, der RWTH Aachen, der TU Berlin und weiteren Beteiligten durchgeführten Studie zufolge werden Pumpspeicherkraftwerke weiter an Bedeutung gewinnen. Untersucht wurden rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle drei Länder hatten sich 2012 darauf geeinigt, den Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken gemeinsam zu forcieren.

Grund dafür sei vor allem die Energiewende. Daher müssten Pumpspeicherkraftwerke beim Netzausbau besonders berücksichtigt werden. Die Untersuchung weist aber auch auf stark differierende Rahmenbedingungen in den drei Ländern hin, die die Zusammenarbeit in Zukunft behindern und sogar zu Wettbewerbsverzerrungen führen könnten, weshalb hier in zukünftigen Abkommen noch Anpassungs- und Optimierungsarbeit zu leisten ist. „Die Harmonisierung der Gesetze ist zwar nicht dringend und ausserordentlich schwierig, aber es ist eine Aufgabe, die sofort angepackt, bzw. fortgeführt werden kann“, heißt es im Wortlaut.

Zudem fehle es derzeit an wirtschaftlichen Anreizen für den weiteren Ausbau: „Typischerweise geht es bei der Schaffung von Anreizen für Erzeugungskapazitäten nicht nur um das Vorhalten von Durchschnittsleistungen oder von Energiemengen, sondern auch um die langfristige Versorgungssicherheit. Zudem muss die Fähigkeit zur Regelung und Stabilisierung des Gesamtsystems beachtet werden.“ Als Optionen werden zum Beispiel der Erlass von Steuern und Netzentgelten angedacht oder auch Ausschreibungen für Förderungen von Neuanlagen. Auch Kapazitätsmärkte kommen ins Gespräch, auch die Entwicklung gänzlich neuer Marktmodelle sei denkbar. Generell müssten jegliche Methoden aber in allen drei beteiligten Ländern Anwendung finden, um Ungleichgewichte zu vermeiden. Aufgrund der hohen Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken in Zukunft komme es darauf an, gemeinsam die Voraussetzungen und Bedingungen für ein marktfreundliches Umfeld zu schaffen, heißt es im Fazit des zusammenfassenden Papiers (als PDF hier).

„In einem Stromsystem mit einem stetig wachsenden Anteil erneuerbarer Energien steigt auch der Bedarf an Flexibilität im Erzeugungssystem. Unser Stromsystem muss sich künftig in zunehmendem Umfang flexibel auf zeitlich veränderliche Energiemengen aus Wind- und Solarenergie einstellen können. Pumpspeicherkraftwerke können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Sie müssen sich allerdings im Wettbewerb mit anderen Optionen behaupten“, kommentiert Staatssekretär Rainer Baake laut BMWI.