AGEB: Energieverbrauch fällt auf Rekordtief

Die AG Energiebilanzen (AGEB) prognostiziert für 2023 ein Rekordtief für den Energieverbrauch in Deutschland. Auf Grundlage der ersten drei Quartale ergibt sich demnach ein Rückgang um knapp 8 Prozent auf 10.784 Petajoule (PJ) oder 367,9 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Die Gründe hierfür liegen laut AGEB vor allem in der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung, den hohen Energiepreisen und die gegenüber dem Vorjahr wärmere Witterung.

Der wahrscheinliche Rückgang der Wirtschaftsleistung um bis zu 0,5 Prozent im Jahr 2023 wird den Energieverbrauch maßgeblich beeinflussen. Hier schlägt insbesondere die rückläufige Produktion der energieintensiven Industrie zu Buche. Weiterhin verbrauchssenkend wirkt sich der geringere Bedarf an Raumwärme bedingt durch die günstige Witterung aus. Diesen Effekt taxiert die AGEB mit ca. 20 Prozent am Gesamtrückgang. Das Energiepreisniveau trägt zur Verbrauchsreduktion bei. Die Importpreise sind zwar maßgeblich gesunken, verharren aber auf einem höheren Niveau als vor 2021. Die AGEB geht davon aus, dass dies zu Einsparungen und Substitution anreizt sowie zur Kürzung energieintensiver Produktion im Inland.

Aufseiten der verbrauchssteigernden Effekte sieht die AGEB die demographische Entwicklung. Der Zuzug von 1,35 Millionen Menschen führte zu einem Anstieg des Energieverbrauchs in einer Größenordnung von etwa 200 PJ.

Nach Energieträgern aufgeschlüsselt ergeben sich für die ersten drei Quartale fast durchweg rückläufige Zahlen. Steinkohle sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19,1 Prozent, ebenso wie Braunkohle um 23,4 Prozent. Der hohe Rückgang bei Kernenergie von 73,3 Prozent erklärt sich aus der Abschaltung der verbliebenen Kraftwerke 2023. Um 7,2 Prozent verringerte sich der Erdgasverbrauch. Diese Reduktion rührt für den Betrachtungszeitraum u.a. aus weniger Nachfrage aus der Industrie, privaten Haushalten und Gewerbe her. Darüber hinaus machen sich beim Erdgasverbrauch die geringere Stromerzeugung ( – 4 Prozent) bzw. die Fernwärmeerzeugung aus Erdgas mit einem Minus von knapp 3 Prozent bemerkbar. Die Erneuerbaren Energien blieben mit einem leichten Absinken von 0,3 Prozent in etwa konstant.

Beim Import-Export-Saldo für Strom ergibt sich gemäß der AGEB ein Importüberschuss. In den ersten drei Quartalen wurden 9,7 Mrd. kWh Strom mehr aus dem Ausland importiert als exportiert. Bis zum Mai des laufenden Jahres verzeichnete der Stromaustauschsaldo einen deutlichen Exportüberschuss, seither wird im Saldo mehr importiert.

>> Mitteilung der AGEB

 
Welche Neuerungen werden für 2024 relevant? Welche neuen Fristen und Anforderungen kommen auf Sie zu?

Auch in diesem Jahr machen wir Sie im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Energiekalender mit den wichtigsten „Energiesteuern und Abgaben 2024“ vertraut – wieder im 4. Quartal, diesmal aber in verschiedenen Online- und Präsenzformaten. Vermeiden Sie Fehler und Versäumnisse und sichern Sie so Ihrem Unternehmen Vergünstigungen und Erleichterungen.

Sie finden die Übersicht mit den neuen Terminen hier.