Aktuelle Kurzmeldungen 10-2017

Fördermittel Elektromobilität

Der BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) fordert eine Konzentration bei der Elektromobilität auf die Ladesäuleninfrastruktur und spricht eine Handlungsempfehlung zur Förderungen der Elektromobilität in Form eines 10-Punkte-Plans aus. Zudem sieht er den Einsatz von Erdgasfahrzeugen als probates Mittel der Reduktion der Feinstaub- und NOx-Emissionen an.
Unter anderem enthält der 10-Punkte-Plan die Einführung ambitionierter CO2-Flottengrenzwerte bei Kraftfahrzeugen, Aufbau öffentlicher Ladeinfrastruktur, Abbau von rechtlichen Hürden für private Ladesäulen sowie die Schaffung von Rechtssicherheit beim Eichrecht und bei der EEG-Umlage.

Darüber hinaus betont der BDEW die Potenziale der Erdgasmobilität. Laut BDEW stießen Erdgasfahrzeuge 90 Prozent weniger CO2 als Diesel aus und produzierten nahezu keinen Feinstaub. Im Vergleich zu Diesel entstünden rund 95 Prozent weniger Stickoxide.

>> Pressemitteilung des BDEW

>> Handlungsempfehlungen zur Förderung der Elektromobilität (PDF)

 

Finanzierung der Energiewende

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hat im Vorfeld der Bundestagswahl eine Reform der Finanzierung der Energiewende gefordert. Erneuerbare Energien im Verkehrs- und Wärmesektor ließen sich nur dann nutzen, wenn der Strom dort wettbewerbsfähig sei. Daher solle die Stromsteuer auf ein zulässiges Minimum angesenkt werden und die besondere Ausgleichsregelung des EEG steuerfinanziert werden. Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung betonte nochmals die Unverzichtbarkeit des Energieträgers Gas.

>> Pressemitteilung des BDEW

 

Übertragung Offshore Wind

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat bekannt gegeben, dass er im ersten Halbjahr 2017 rund 7,77 Terawattstunden Windenergie aus der Nordsee an Land übertragen habe. Zudem überträfe laut Tennet der Windstromertrag des ersten Halbjahres 2017 den des Gesamtjahres 2016 um 50 Prozent. 16,5 Prozent der Gesamtwindstromerzeugung Deutschlands entfielen auf die Anlagen in der Nordsee, wobei im Juni eine maximale Einspeiseleistung 4.010 Megawatt erreicht worden sei.

>> Meldung bei Tennet

 

Stromversorgung 2016 auf hohem Niveau

Laut Bundesnetzagentur (BNetzA) betrug die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher im Jahr 2016 bei 12,80 Minuten. Ursache für den geringen Anstieg sei diesmal ein leicht erhöhter Zuwachs an Versorgungsunterbrechungen in der Mittelspannungsebene. Dagegen habe die Energiewende mit einer zunehmend dezentralen Erzeugung von Strom keine negativen Auswirkungen. 2016 sei die Gesamtzahl an Versorgungsunterbrechungen im Vergleich zum Vorjahr mit 177.751Versorgungsunterbrechungen leicht rückläufig. Dennoch sei gemäß BNetzA ein leichter Anstieg des sogenannten SAIDI (System Average Interruption Duration Index) mit 12,80 Minuten (Vorjahr 12,70 Minuten) zu verzeichnen.

>> Pressemitteilung der BNetzA

 

Beratungsförderung für Unternehmen

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gibt auf seiner Internetseite einen Überblick zur Energieberatung und -förderung für Unternehmen. Dort sind Details und weiterführende Informationen zur Förderung von Stromeinsparungen, Energieberatung im Mittelstand und von Beratungen zum Energieeinspar-Contracting aufgeführt. Darüber hinaus behandelt die Seite die Förderung hocheffizienter Querschnittstechnologien im Mittelstand sowie die Förderung „Abwärmevermeidung und Abwärmenutzung“. Die Förderung von Energiemanagementsystemen und energieeffizienter und klimaschonender Produktionsprozesse wird ebenfalls thematisiert.

>> Energieberatung und -förderung für Unternehmen beim BMWi

 

Kompass 02/17

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) fokussiert sich in der Verbandspublikation Kompass Ausgabe 02/17 auf die anstehende Bundestagswahl. Das politische Themenspektrum wird über Gastbeiträge der größeren Parteien (ohne AfD) dargestellt.

Zudem kommen Prof. Edenhofer (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und Prof. Wambach (Monopolkommission) mit je einem Beitrag zu Wort. Prof. Edenhofer wendet sich gegen Populisten, die den Klimaschutz als Elitenthema betrachteten. Sein globaler Lösungsvorschlag besteht in der Streichung der Subventionen für fossile Energieträger (weltweit), der Besteuerung von CO2-Emmissionen (weltweit) und einer Steuerreform in Deutschland, die der CO2-Besteuerung Rechnung trägt. Die Milliarden, die für die Subventionierung Erneuerbarer Energien, den Netzausbau und die Netzstabilisierung aufgebracht wurden sowie die Kostenbelastung für die deutsche Wirtschaft und Verbraucher finden keinen Eingang in die Betrachtung.
Prof. Wambach betrachtet die Kostenverteilung des Netzausbaus, bzw. Steuerungswirkung der Netzentgelte. Er schlägt vor, die Instrumentarien zu bündeln, um eine effizientere Steuerung zu erreichen. Zudem spricht er sich für ein erzeugerseitiges Netzentgelt aus. Eine solche EE-Regionalkomponente solle so ausgestaltet werden, dass Betreiber von EE-Anlagen diese unabhängig vom Ausschreibungssystem an den entsprechenden Netzbetreiber zu entrichten hätten, wenn sie durch ihre Standortwahl Engpässe im Netz aufgrund von hoher Stromeinspeisung verschärften und einen Netzausbaubedarf auslösten. Dadurch würde auf der einen Seite Anreize für Anlagenbetreiber gesetzt, etwaige Netzausbaukosten in ihrem Kalkül zu berücksichtigen und auf der anderen Seite Stromverbraucher in Regionen mit großen Einspeisemengen entlasten.

Der bne stellt seine Forderung an die Energiepolitik dar und gibt eine Übersicht der Wahlprüfsteine, die an die Parteien gestellt wurden. Die Parteien beantworten in Stichpunkten Fragen zu den Themen Abgaben- und Umlagesystem reformieren, CO²-Preis einführen, Sektorkopplung und erneuerbare Energien.

>> bne Kompass 02/17 (PDF)

 

Anhebung des Offshore-Ausbaudeckels

Norddeutsche Länder und Verbände fordern den Ausbaudeckel für Offshore-Windenergie anzuheben. Sie sehen das Kostenargument der Bundesregierung bereits durch die erste Ausschreibungsrunde widerlegt.

Die Kernforderungen bestehen in einer Anhebung des Deckels von 15 Gigawatt Offshore-Windenergieleistung bis 2030. Gefordert wird ein Ausbauziel von mindestens 20 Gigawatt in Nord- und Ostsee und mindestens 30 Gigawatt bis 2035. Weitere Projekte im Zeitraum 2020 bis 2025 werden als erforderlich benannt. Zudem soll ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm des Bundes die Innovationsfähigkeit der Offshore-Windenergie sicherstellen. Der Netzausbau soll vorangetrieben werden. Die Bundesregierung ist aufgefordert, die rechtlichen Rahmenbedingen zu verändern, um die Genehmigungsverfahren in den Binnenländern zu beschleunigen. Die Sektorkopplung solle vorangetrieben werden. Ein Instrument der der „Zuschaltbaren Lasten“ soll ausgestaltet werden. Die Netzentwicklungspläne Strom und Gas sind im Sinne von Synergien aufeinander abzustimmen. In Engpasssituationen soll eine Flexibilisierung der konventionellen Erzeugungskapazitäten auf Minimalniveau ermöglichen. Schließlich wird die Bundesregierung durch nationale Gesetzgebung die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Errichterschiffe herstellen und deren Bau subventionieren.

Die Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen sowie die Stadt Cuxhaven, die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, der WAB e.V., der Offshore-Windenergie e.V., die Offshore-Wind-Industrie-Allianz und IG Metall Küste haben sich der Erklärung angeschlossen.

>> Cuxhavener Appell im Wortlaut (PDF)

 

Grundzuständige Messstellenbetreiber

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) beziffert die Anzahl der Netzbetreiber, die den grundzuständigen Messstellenbetrieb übernehmen wollen, mit 892. Lediglich sieben Netzbetreiber verzichten darauf. Im Rahme der Umsetzung des Messstellenbetriebsgesetzes mussten die Netzbetreiber bis 30. Juni anzeigen, ob sie die Grundzuständigkeit übernehmen und Zählpunkte mit intelligenter Messtechnik (Smart Meter) ausstatten. Laut BNetzA summieren sich gemäß den Anzeigen der Netzbetreiber die Pflichteinbaufälle auf 6,5 Millionen.

>> Pressemitteilung der BNetzA

>> Weiterführende Informationen auf der Seite der BNetzA

 

Windkraft an Land

Die Bundesnetzagentur hat am 18. September die dritte Ausschreibungsrunde für Windkraft an Land gestartet. Bis zum 2. November können Gebote abgegeben werden. Die Gebote mit dem niedrigsten Gebotswert erhalten den Zuschlag, bis das Volumen der jeweiligen Ausschreibungsrunde erreicht ist. Zur Ausschreibung steht ein Volumen von 1.000 Megawatt. Das Höchstgebot ist wie in den ersten beiden Runden 7 ct/kWh bezogen auf den Referenzstandort.

>> Pressemitteilung der Bundesnetzagentur

 

10.700 Ladepunkte in Deutschland

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) beziffert laut eigener Erhebung die Zahl der Ladepunkte in Deutschland auf 10.700. Diese verteilen sich auf 4.730 Ladesäulen, darunter insgesamt 530 Schnellladesäulen. Nach Einschätzung des BDEW seien für eine Million E-Autos auf den Straßen sind 70.000 Normalladepunkte und 7.000 Schnellladepunkte erforderlich. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) gibt einen reinen PKW-Bestand in Deutschland mit Stand 1. Januar 2017 von 45,8 Millionen Fahrzeugen an.

>> Pressemitteilung des BDEW

>> Die eigene Ladesäule im Unternehmen

 

Bezahlsysteme an Stromtankstellen

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) analysiert in einer Studie die Rahmenbedingungen zu Bezahlsystemen an Ladesäulen. Gegenwärtig seien laut VDE Bezahlsysteme eine Innovationsbremse. Dadurch, dass das Aufladen eines Elektrofahrzeuges mehrere Stunden in Anspruch nehme und der Umsatz dann nur maximal zehn Euro betrage, würden keine Investitionen in Ladeinfrastruktur getätigt. Zudem erwiesen sich klassische Online-Bezahlsysteme wie beispielsweise Kreditkarten angesichts der geringen Umsätze als unrentabel. Konkurrenzfähig sei hier die Prepaid‐Bezahlfunktion GiroGo auf EC‐Karten, da pro Transaktion nur 1 bis 4 Cent anfielen.

>> Pressemitteilung des VDE

 

Aktualisierte Ladesäulenkarte

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) stellt die aktualisierte Ladesäulenkarte online. Auf der interaktiven Karte können alle gemeldeten Ladeeinrichtungen angezeigt werden. Zudem lassen sich Ladesäuleneinrichtungen getrennt nach Normal- (blau) und Schnellladepunkten (rot) ausgeben und die Anzahl der Ladeeinrichtungen nach Landkreisen/Bundesländern filtern.
Betreiber von öffentlichen Ladeeinrichtungen sind verpflichtet, die Einrichtung, den Betrieb und die Art der Stromtankstelle der BNetzA anzuzeigen.

>> Interaktive Ladesäulenkarte

 

Steigende EEG-Umlage 2019?

Der Thinktank AGORA Energiewende prognostiziert nach einem Absinken der EEG-Umlage 2018 einen deutlichen Anstieg 2019. AGORA geht von einem Betrag von 6,74 Cent pro Kilowattstunde für das kommende Jahr aus. Bereits ab 2019 sollen aber 7,5 Cent pro Kilowattstunde erreicht werden. Gründe für den anstehenden Rückgang seien steigende Strompreise, wodurch der Differenzbetrag zwischen Markt- und Einspeisepreis sinken würde und somit die ausgleichende Subvention. Daneben könne das Guthaben des EEG-Kontos nächstes Jahr puffernd wirken. Im Jahr 2019 entfielen diese kostendämpfenden Faktoren. Allerdings nimmt AGORA an, dass in jenem Jahr der Kostenscheitel erreicht sei und danach nur noch geringe Steigerungen zu verzeichnen seien.

>> Mitteilung bei AGORA Energiewende

 

Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

Die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) weist auf den zweiten Förderaufruf für Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge hin. Noch bis zum 30. Oktober können online Anträge über die Förderseite des Bundes gestellt werden.
Rund 100 Millionen Euro stehen für die Errichtung von bis zu 12.000 Normal- und 1.000 Schnellladepunkten bereit. Die Vergabe der Mittel wird im zweiten Aufruf auf die Auswahl nach geringsten Fördermitteln pro KW Ladeleistung umgestellt. Die im ersten Förderaufruf gestellten, aber nicht bewilligten Anträge, nach vorher geltendem Förderprinzip müssen erneut eingereicht werden.

>> BAV-Seite zum zweiten Förderaufruf

>> BAV-Seite zum Förderprogramm

 

Deutlich höhere Netznutzungsentgelte

Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW veröffentlicht die Prognose für die Netznutzungsentgelte 2018. Zum 1. Januar sollen diese voraussichtlich um 13,3 Prozent steigen. Wesentliche Faktoren seien laut TransnetBW die Beteiligung an den Kosten für die Netzanbindung von Offshore-Windenergie sowie Netzausbau- und Systemstabilitätsmaßnahmen.
Das Netznutzungsentgelt der Übertragungsnetzebene hat am Endkundenpreis des Letztverbrauchers einen Anteil von rund vier Prozent.

>> Presseinformation der TransnetBW

>> Detaillierte Preisblätter der TransnetBW