Aktuelle Kurzmeldungen 11-2019

Versorgungsunterbrechungen Strom 2018

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat den System Average Interruption Duration Index (SAIDI) für Strom im Jahr 2018 veröffentlicht. Demnach betrug die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher 13,91 Minuten. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 15,14 Minuten.

Laut der BNetzA hängt die Verbesserung auch damit zusammen, dass die Auswirkungen von Wetterereignissen geringer waren.

Betreiber von Energieversorgungsnetzen sind verpflichtet, Versorgungsunterbrechungen von länger als drei Minuten jährlich zu melden. Für das Jahr 2018 haben alle meldungspflichtigen 866 Netzbetreiber 167.400 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt.

>> Kennzahlen der Versorgungsunterbrechungen Strom

Ergebnisse Ausschreibungen Wind a.L./ Solaranlagen

Die Bundesnetzagentur hat die Ausschreibungen mit Gebotstermin zum 1. Oktober 2019 für Windenergie an Land und Solaranlagen bekannt gegeben.

Die Ausschreibung für Windkraft an Land erreichte durch die starke Unterzeichnung einen durchschnittliche Zuschlagswert von 6,20 ct/kWh. Auf die ausgeschriebene Menge von 675 Megawatt wurden 25 Gebote über ein Volumen von 204 Megawatt eingereicht.

Bei der Ausschreibung für Solaranlagen wurden bei einer Ausschreibungsmenge von 150 Megawatt 153 Gebote über 648 Megawatt abgegeben. Bei 27 Bezuschlagungen über 153 Megawatt wurde ein durchschnittlicher Zuschlagswert von 4,90 ct/kWh erreicht. Elf Gebote wurden zur Ausschreibung nicht zugelassen.

Die nächste gemeinsame Ausschreibung findet am 1. November statt.

>> Pressemitteilung der Bundesnetzagentur

Aufsichtsverfahren gegen BKV

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat ein Aufsichtsverfahren gegen sechs Bilanzkreisverantwortliche (BKV) eröffnet. Dies steht im Zusammenhang mit den im Juni 2019 aufgetretenen erheblichen Bilanzungleichgewichten im Stromnetz.

Mit der Einleitung der Aufsichtsverfahren geht die Beschlusskammer 6 der Bundesnetzagentur nun dem Anfangsverdacht nach, dass einzelne Bilanzkreisverantwortliche durch pflichtwidriges Verhalten Systemungleichgewichte mitverursacht haben.

>> Pressemitteilung der Bundesnetzagentur

>> Maßnahmen zur Bilanzkreistreue

AGEB: Energieverbrauch sinkt

Laut einer Prognose der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wird der Energieverbrauch in Deutschland 2019 bezogen auf das Gesamtjahr sinken. Auf Grundlage des Jahresverlaufs der ersten drei Quartale nimmt die AGEB an, dass mit einem Rückgang des Energieverbrauchs in Deutschland um gut 2 Prozent auf etwa 12.810 Petajoule (PJ) beziehungsweise 437 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) zu rechnen ist. Zudem sei im Hinblick auf den sinkenden Kohleverbrauch und die Zunahme von Erneuerbaren ein merklicher Rückgang der CO2-Emmissionen zu erwarten.

Auf Seiten der senkenden Faktoren macht die AGEB die Verbesserung der Energieeffizienz, den konjunkturellen Rückgang sowie den fortschreitenden Strukturwandel aus. Dem gegenüber stehen die etwas kühlere Witterung, die Zunahme der Bevölkerung und eine immer noch leicht wachsende Wirtschaftsleistung. Ohne Einbeziehung des Witterungseinflusses wäre der Rückgang mit gut 3 Prozent stärker ausgefallen.

Unter den Energieträgern fiel der Verbrauch von Mineralöl um 1,9 Prozent höher aus als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Erdgas verzeichnete eine Zunahme von 3,9 Prozent. Bei Kohle war der Rückgang am deutlichsten. Steinkohle lag mit 18 Prozent im Minus und Braunkohle wurde zu 21,7 Prozent weniger verbraucht. Die Kernenergie gab bei der Stromerzeugung um 3 Prozent nach. Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres um 4 Prozent.

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist ein Verein mit Sitz in Berlin. Vier Energiewirtschaftsverbänden (u.a. BDEW, DEBRIV) und fünf Forschungsinstituten (z.B. DIW, EWI) sind Mitglied der Arbeitsgemeinschaft. Drei weitere drei Energiewirtschaftsverbände (u.a. VIK) unterstützen die Arbeit der AGEB.

>> Pressemitteilung der AGEB

Förderkompass 2019

Das BAFA hat auf den Förderkompass 2019 hingewiesen. Darin finden sich alle geförderten Bereiche, angefangen von der Energieeffizienz über KWK-Anlagen bis zu Wärmenetzen.

Der Förderkompass wurde im Juli veröffentlicht und befindet sich auf Stand September.

>> Förderkompass

Umweltbonus November 2019

Das BAFA hat den Zwischenstand beim sogenannten Umweltbonus, d.h. der Förderung der Elektromobilität, veröffentlicht. Demnach wurden seit Beginn der Förderung 151.534 Anträge gestellt. Hiervon entfielen 101.882 auf reine Batterieelektrofahrzeuge und 49.554 auf Plug-In Hybride sowie 98 auf Brennstoffzellenfahrzeuge. Noch immer werden die meisten Beantragungen durch Unternehmen ausgeführt. Hier überwiegen diese mit 84.392 Gesamtanträgen gegenüber 64.390 durch Privatpersonen.

Mit 40.570 Gesamtanträgen führt NRW die Liste der Bundesländer an. Dem folgen Bayern mit 28.664 Antragstellungen und BaWü mit 24.925.

Unter den Top 10 der Anträge nach Herstellern hat BMW mit 24.113 den Spitzenplatz inne. Danach kommen Renault, neu seit Oktober, mit 19.506 und VW mit 16.724.

>> Zwischenbilanz zum Antragstand vom 31. Oktober 2019 (PDF)

Anzeichen für Netzentgeltentlastung

Wie der Branchendienst energate berichtet, ist im Rahmen des Kohleausstiegsgesetzes eine Milliardenentlastung bei den Netzentgelten geplant. Im Referentenentwurf sei eine Verordnungsermächtigung vorgesehen. Diese solle regeln, wie ein Haushaltszuschuss „netzentgeltmindernd“ in die Kalkulation der Übertragungsnetzentgelte einbezogen werden kann. Die Verordnung soll bis Ende 2020 vorliegen und könnte sich am Vorschlag der Kohlekommission in Höhe von 2 Milliarden Euro pro Jahr orientieren.

>> Beitrag bei energate messenger

Leitfaden Marktraumumstellung L- auf H-Gas

Die Bundesnetzagentur hat einen Leitfaden zur Umlage von Kosten für die notwendigen technischen Anpassungen der Netzanschlüsse, Kundenanlagen und Verbrauchsgeräte im Rahmen der Umstellung von Netzgebieten von L-Gas auf H-Gas nach § 19a EnWG veröffentlicht.

Neben der Erläuterung zur Systematik der Umstellung gibt die Bundesnetzagentur Hinweise zur Umstellung in Industriebetrieben. Hierbei werden die einzelnen Kostenbereiche, etwa die Personalkosten oder die Eigenleistungen beleuchtet.

>> Leitfaden zur Umlage von Kosten im Rahmen der Marktraumumstellung (PDF)