Anschaffung von Elektrofahrzeugen als Dienstwagen attraktiver machen

1. Dez 2017

ISPEX: Zur Erreichung der Ziele bei E-Mobilität und Treibhausgasemissionen sind neue staatliche Fördermaßnahmen erforderlich

Bayreuth. Eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2020 – so lautete die Zielvorgabe der Bundesregierung, die Deutschland zu einem Leitmarkt für E-Mobilität machen möchte. Bisher rollen allerdings erst rund 34.000 E-Autos durch die Bundesrepublik. Bei diesem Tempo wäre die Eine-Million-Marke im Jahr 2168 erreicht. Auch beim Klimaschutz wird Deutschland das Ziel einer 40-prozentigen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen zwischen 1990 und 2020 klar verfehlen. Ein zentraler Grund dafür ist der Verkehrssektor, in dem der CO2-Ausstoß durch das Verkehrswachstum sogar angestiegen ist. Sowohl was die Anzahl der E-Autos angeht, als auch die Reduktion der CO2-Emissionen sind die Ziele für 2020 damit schon jetzt nicht mehr erreichbar.

„Für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende ist daher ein massiver Ausbau der E-Mobilität unabdingbar. Insbesondere die Automobil-Nation Deutschland kann es sich nicht leisten, hier den Anschluss zu verlieren“, so Marco Böttger, Vorstand der ISPEX AG. Eine Chance sieht Marco Böttger in den Dienstwagen und Fahrzeugflotten der Unternehmen in Deutschland.

Laut Kraftfahrtbundesamt waren im Jahr 2016 von 3,4 Millionen neu zugelassene Personenkraftwagen (Pkw) lediglich 11.410 Elektrofahrzeuge (-7,7 %) und 47.996 Pkw mit Hybridantrieb (+42,7 %). Von den 253.679 im August 2017 neuzugelassenen PKWs waren gerade einmal 9.104 Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge. Etwa ein Drittel der Elektroautos sind Firmenwagen. Der Anteil von Geschäftswagen an den Neuzulassungen lag 2016 bei 65 Prozent (2,18 Mio.).

„Die Zulassungszahlen zeigen das enorme Potenzial für Elektrofahrzeuge als Dienstwagen“, glaubt Marco Böttger. Damit möglichst viele Arbeitnehmer sich für ein Elektroauto als Dienstwagen entscheiden, sollten daher die existierende staatliche Förderung einer genauen Prüfung unterzogen werden.

Bisher erhalten Käufer von Elektrofahrzeugen eine staatliche Prämie von 4.000 Euro, die jeweils zur Hälfte von der Bundesregierung und der Industrie getragen werden. Darüber hinaus werden sie für zehn Jahre von der Zahlung der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Bei der Besteuerung des geldwerten Vorteils von Dienstwagen greift bei E-Autos darüber hinaus eine Sonderregelung, die ihren Bruttolistenpreis bei der Berechnung der 1%-Regelung um einen pauschalen Abschlag pro Kilowattstunde der Batteriekapazität reduziert. Damit soll der höhere Kaufpreis gegenüber Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor aufgewogen werden. Im Jahr 2013 lag der Abschlag bei 500 Euro pro Kilowattstunde und einem Maximalbeitrag von 10.000 Euro. Seitdem werden der Abschlag und der Maximalbeitrag jährlich um 50 beziehungsweise 500 Euro abgeschmolzen. Im Jahr 2022 soll die Förderung enden.

Steuerlichen Nachteilsausgleich verlängern

Trotz dieser staatlichen Zuschüsse rechnet sich die Anschaffung von Elektroautos für Unternehmen häufig nicht. So sind diese auf zehn Jahre gesehen immer noch teurer als vergleichbare Benziner.

„Eine erste Maßnahme wäre daher, den Steuervorteil bei der Besteuerung des geldwerten Vorteils beizubehalten, anstatt diesen jährlich zu reduzieren. Für eine weitere Ankurbelung der Nachfrage ist darüber hinaus eine vollständige steuerliche Befreiung der Nutzer von E-Autos denkbar“ so der Steuerexperte.

Das Laden des eigenen Elektrofahrzeuges beim Arbeitgeber ist für den Arbeitnehmer bereits steuerfrei möglich. Zusätzlich kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die Ladevorrichtung steuerfrei überlassen. Zuschüsse für die Ladeinfrastruktur beim Arbeitnehmer zuhause kann der Arbeitgeber pauschal versteuern. Der Arbeitnehmer ist sogar berechtigt, den vom Arbeitgeber steuerfrei überlassenen Strom privat zu nutzen.

Ohne Frage wird die E-Mobilität in der Zukunft einer immer größeren Rolle im Gesamtenergiekonzept von Unternehmen spielen. So geht laut einer Befragung des Digitalverbandes Bitkom jedes zweite deutsche Industrieunternehmen davon aus, in den nächsten zehn Jahren Elektrofahrzeuge für den eigenen Fuhrpark oder als Firmenwagen anzuschaffen. Die Experten der ISPEX sehen in der Implementierung von E-Mobilität in die energetische Unternehmensstrategie. AG einen wichtigen Aspekt und beraten Unternehmen entsprechend.

  ISPEX Pressemeldung vom 01.12.2017 ISPEX_PM_171201_Anschaffung_von_Elektrofahrzeugen_als_Dienstwagen_stärker_fördern.pdf (Dateigröße 74 KB)