Energiemarkt-Kommentar: Strom- und Gaspreise für Unternehmen geben nach

ISPEX Energiemarkt Kommentar März 2019 Beitragsbild

Die Marktpreise beim Strom- und Erdgaseinkauf für die Unternehmen in Deutschland sind im Februar deutlich gefallen. Der ISPEX Strompreisindex verliert mehr als 0,50 ct/kWh und notiert für Februar bei 5,352 ct/kWh. Die Gaspreise gaben ebenfalls nach. Mit einem Wert von 2,220 ct/kWh liegt der ISPEX Gaspreisindex um 0,11 ct/kWh niedriger als noch im Januar.

Auch im März setzt sich der Abwärtstrend bei den Strom- und Gaspreisen weiter fort. Für viele Unternehmen kann sich aus der aktuellen Marktlage eine interessante Option für die Strom- und Gasbeschaffung ergeben.

Börsenpreise für Strom im Abwärtstrend

Bei den Terminmarktpreisen für Strom setzte sich zu Beginn des Monats zunächst der Abwärtstrend fort, der Ende Januar eingesetzt hatte. Innerhalb weniger Tage gaben die Handelspreise um mehr als 3,00 €/MWh nach. Hoffnungen auf einen längerfristigen Preisrutsch erfüllten sich jedoch zunächst nicht. Zum Monatsende legten die Preise wieder deutlich zu. Die vorangegangenen Verluste aus der ersten Monatshälfte konnte der Markt aber nicht wieder vollständig aufholen.

Im Mittel lag der Baseloadpreis für das Jahr 2020 im Februar bei 46,80 €/MWh und damit ca. 2,50 €/MWh niedriger als noch im Januar. Die Preise für die Lieferjahre 2021 und 2022 blieben mit durchschnittlichen Verlusten von rund 2,20 €/MWh bzw. 1,61 €/MWh insgesamt etwas stabiler, sodass sich die Abstände zwischen den Lieferjahre weiter verkleinert haben.

Entwicklung der Großhandelspreise für Strom

ISPEX Preischart Strom 2019 02

ISPEX-Strompreisindex: Deutlich bessere Konditionen für Unternehmen

Die rückläufigen Preisbewegungen im Großhandel wirkten sich entsprechend positiv auf die Beschaffungskonditionen für die Unternehmen aus. Nachdem die Preise seit September unaufhörlich gestiegen waren, ist erstmals wieder ein Preisrückgang festzustellen. Der ISPEX Strompreisindex liegt für Februar bei 5,352 ct/kWh und damit 0,516 ct/kWh niedriger als im Vormonat. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sind die Marktpreise noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Noch vor einem Jahr konnten die Unternehmen ca. 40 % günstigere Energiepreise realisieren.

ISPEX Strompreisindex Februar 2019

Gaspreise bewegen sich seitwärts

Die Großhandelspreise für Erdgas bewegten sich im Februar überwiegend seitwärts. Der Notierungen für das Frontjahr 2020 pendelten im Bereich zwischen 20,00 und 21,00 €/MWh, wobei der durchschnittliche Marktpreis ca. 0,30 ct/kWh unter dem des Vormonats lag. Die Lieferjahre 2021 und 2022 gingen die entgegengesetzte Richtung und verteuerten sich im Mittel um ca. 0,10 €/MWh bzw. 0,40 €/MWh. Auch hier ist also eine Annäherung der einzelnen Lieferjahre festzustellen. Wurde das Frontjahr im Januar noch durchschnittlich rund 1,00 €/MWh bzw. 2,00 €/MWh teurer gehandelt als die Folgejahre, lagen die Preisdifferenzen im Februar nur noch bei rund 0,70 €/MWh und 1,30 €/MWh.

Entwicklung der Großhandelspreise für Erdgas

ISPEX Preischart Gas 2019 02

ISPEX-Gaspreisindex: Gasbeschaffung für Unternehmen etwas günstiger

Die Marktpreise für die Unternehmen haben sich im Februar wieder etwas verbessert. Der ISPEX-Energiepreisindex für Erdgas gibt gegenüber dem Januar um 0,110 ct/kWh nach und notiert für Februar bei 2,220 ct/kWh. Die Preise liegen damit in etwa wieder auf dem Niveau aus dem Sommer 2018. Gemessen am gleichen Monat des Vorjahres ist aber immer noch ein Preisanstieg von fast 25 % festzustellen.

ISPEX Gaspreisindex Februar 2019

Fallende Marktpreise im März

Aktuell zeigt sich sowohl für Strom als auch für Erdgas ein fallender Marktpreistrend. Insbesondere die Gaspreise haben in den letzten Tagen noch einmal deutlich nachgegeben. Die Ursachen für die Marktpreisverluste sind in erster Linie in dem insgesamt schwachen Marktumfeld mit gefallenen Kohlepreisen und verschlechterten Wirtschaftsdaten zu sehen. Der Erdgaspreis wird darüber hinaus auch durch die hohe Kapazitätsauslastung der Erdgasspeicher zum Ende des Winterhalbjahres belastet. Nach aktuellen Schätzungen dürfte der Speicherbedarf für die Wintersaison 2019/2020 in den kommenden Sommermonaten nur etwa halb so groß ausfallen wie im Vorjahr. Da derzeit auch für die Stromproduktion oder die industrielle Nachfrage kein erhöhter Bedarf absehbar ist, könnte dies die Gaspreise in den kommenden Wochen weiter unter Druck setzen.

Maßgebender Faktor für die Entwicklung der Strompreise waren in den letzten Wochen vor allem die CO2-Emissionsrechte. Hier sehen einige Analysten für die kommenden Monate grundsätzlich noch Spielraum für steigende Preise. Allerdings ergibt sich aus den Verhandlungen um den Brexit derzeit eine erhebliche Unsicherheit. Sollte es zu einem harten Brexit kommen, könnten die EUA-Futures deutlich nachgeben und die Strompreise mit nach unten ziehen.

Für zahlreiche Unternehmen kann sich aus der aktuellen Marktlage eine interessante Option für die Strom- und Gasbeschaffung ergeben. Insofern sollten die weiteren Entwicklungen in den kommenden Wochen intensiv beobachtet werden. Um geeignete Zeitpunkte für die Energiebeschaffung gezielt nutzen zu können, sind schnelle Reaktionen gefragt. Mit der Verbindung aus Online-Energiekonto und der Ausschreibungsplattform energie-handelsplatz.de stellt ISPEX optimale Werkzeuge für die Marktbeobachtung und die Energiebeschaffung bereit. Im Rahmen einer interaktiven Online-Ausschreibung kann innerhalb kürzester Zeit der bestmögliche Energiepreis für den individuellen Bedarf ermittelt werden.

Haftungsausschluss

Die Analyse der genannten Energiepreise wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und dient lediglich zu Informationszwecken. Die ISPEX AG und/oder der Autor übernehmen weder das Risiko einer Investitionsentscheidung, die auf obiger Analyse basiert, noch Verantwortung für eventuell daraus entstehende Verluste oder Kosten. Diese trägt der Investor alleine.

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Andreas Seegers

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