Energiemarkt-Kommentar: Strompreise für Unternehmen weiterhin auf hohem Niveau, Gaspreise ziehen an

Von ISPEX am 12. Dez 2017

Die für Unternehmen erzielbaren Strompreise blieben im November weitgehend stabil. Gegenüber dem Vormonat fiel der ISPEX Strompreisindex nur leicht von 3,908 ct/kWh auf nunmehr 3,845 ct/kWh und bleibt damit auf hohem Niveau. Ein relativ deutlicher Anstieg war bei den Gaspreisen festzustellen. Hier stieg das Marktpreisniveau für die Unternehmen im Vergleich zum Oktober um rund 0,15 ct/kWh an.

Strompreise für 2018 und 2019 stabil

Bei den Terminmarktpreisen für Strom für die Kalenderjahre 2018 und 2019 war im November eine Seitwärtsbewegung zu beobachten. Die Notierungen zeigten im Monatsverlauf nur geringe Schwankungen und lagen zum Monatsende auf fast identischem Niveau wie zu Monatsbeginn. Eine stärkere Preisbewegung war für das Lieferjahr 2020 zu verzeichnen. Nachdem die Preise in der zweiten Oktoberhälfte aufgrund von Unsicherheiten im Hinblick auf einen möglichen Einstieg in den Kohleausstieg im Zuge einer Jamaika-Koalition sprunghaft angestiegen waren, kam es nach dem Scheitern der Sondierungsgespräche zu einer Preiskorrektur um rund 2,00 €/MWh nach unten. Damit wird das Lieferjahr 2020 inzwischen wieder günstiger gehandelt als das Frontjahr 2018.

Entwicklung der Großhandelspreise für Strom

ISPEX-Strompreisindex: Strompreise für Unternehmen weiterhin auf hohem Niveau

Der ISPEX-Strompreisindex bleibt im November 2017 weitgehend unverändert und notiert jetzt bei 3,845 ct/kWh. Das Marktpreisniveau beim Stromeinkauf für Unternehmen ist damit unverändert hoch. Für Unternehmen, die 2017 neue Verträge für das Belieferungsjahr 2018 abschließen mussten, liegt der Preisanstieg gegenüber den bisherigen Konditionen häufig bei ca. 1,00 ct/kWh. Bei Unternehmen, die in der Vergangenheit besonders günstige Einkaufszeitpunkte nutzen konnten, fallen die Mehrkosten sogar noch deutlicher aus.

Nachdem die Mehrzahl der Unternehmen die Strombeschaffung für das kommende Jahr abgeschlossen hat, richtet sich der Blick jetzt auf die Terminmarktpreise für die Kalenderjahre ab 2019. Angesichts weiterhin positiver Konjunkturerwartungen sowie einem unverändert hohen Preisniveau für Kohle, Erdgas und CO2-Emissionsrechte prognostizieren Analysten für die kommenden Wochen eine eher stabile Marktentwicklung.

Gaspreise im November kräftig gestiegen – höchstes Preisniveau seit zwei Jahren

Bei den Terminmarktpreisen für Erdgas war in den ersten zwei Novemberwochen ein kräftiger Preisanstieg zu beobachten. Die Preise für das Kalenderjahr 2018 legten um knapp 1,00 €/MWh und für die Kalenderjahre 2019 und 2020 um ca. 0,50 €/MWh zu. In der zweiten Monatshälfte fiel die Preisentwicklung für die einzelnen Lieferjahre uneinheitlich aus. Während sich für das Kalenderjahr 2018, nach einem kurzen Preisrückgang zur Mitte des Monats, ein erneuter Preisanstieg zeigte, gaben die Preise für die Jahre 2019 und 2020 wieder etwas nach.

Entwicklung der Großhandelspreise für Erdgas

Die durchschnittlichen Angebotspreise für Unternehmen lagen im November deutlich höher als im Vormonat. Der ISPEX Energiepreisindex für Gas stieg um rund 0,15 ct/kWh auf nunmehr 1,906 ct/kWh und erreichte damit das höchste Preisniveau der letzten zwei Jahre. Insofern müssen zahlreiche Unternehmen auch bei der Erdgasbeschaffung Mehrkosten verkraften.

Bei einem anhaltend hohen Preisniveau für Kohle und Öl dürfte die weitere Entwicklung der Erdgasnotierungen in den kommenden Wochen in erster Linie durch die Entwicklung der Temperaturen im Vergleich zur Normtemperatur bestimmt werden. Angesichts ausreichender Speicherstände und einer stabilen Versorgungssituation aus Norwegen und Russland werden bei einem normalen Winterverlauf derzeit keine gravierenden Preisausschläge erwartet.

Haftungsausschluss

Die Analyse der genannten Energiepreise wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und dient lediglich zu Informationszwecken. Die ISPEX AG und/oder der Autor übernehmen weder das Risiko einer Investitionsentscheidung, die auf obiger Analyse basiert, noch Verantwortung für eventuell daraus entstehende Verluste oder Kosten. Diese trägt der Investor alleine.

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