Energiepreise für Industrie sind 2014 gesunken

8. Jan 2015

ISPEX Energiepreisindex: Gaspreis auf historischem Tief

Bayreuth. Die Einkaufspreise für Strom und Gas für Industrie und Gewerbe waren 2014 günstiger als im Vorjahr. Laut aktuellem ISPEX-Energiepreisindex lagen sie im Jahresdurchschnitt beim Strom fast einen halben Cent unter den Vorjahrespreisen. Der Energiepreisindex für Gas hat einen neuen Tiefststand erreicht.

Energiepreise für Industrie sind gegenüber Vorjahr gesunken

Im Jahresvergleich des ISPEX-Energiepreisindex sind die durchschnittlichen Strom- und Gaspreise für Industrie- und Gewerbebetriebe von 2013 auf 2014 gesunken. Der Strompreisindex lag über das Jahr 2014 bei einem durchschnittlichen Preis von 4,08 Cent je Kilowattstunde. 2013 hatten die Unternehmen durchschnittlich noch 4,50 Cent je Kilowattstunde bezahlt. Der durchschnittliche Gaspreisindex lag im Jahr 2014 bei 2,61 Cent je Kilowattstunde. Im Jahr zuvor waren es noch 2,87 Cent.

Strompreis stieg im Dezember auf über vier Cent je Kilowattstunde

Der ISPEX-Strompreisindex für Dezember notiert deutlich höher als noch im November. Der Energiepreisindex für den Einkauf von Strom, als Durchschnittswert der besten Angebote aller bietenden Lieferanten, ergab im Dezember einen Wert von 4,22 Cent je Kilowattstunde gegenüber 3,85 Cent im Vormonat. Erwartungsgemäß führten die im November gestiegenen Börsenpreise im Folgemonat zu einem höheren Einkaufsniveau für Jahreskontrakte beim Strom. Tatsächlich beschafften Unternehmen aufgrund des bevorstehenden Jahreswechsels und der allgemein herrschenden Urlaubszeit lediglich bis Mitte Dezember. Daher ist die Abwärtsbewegung in der zweiten Monatshälfte für die tatsächlich getätigten Abschlüsse von Stromlieferverträgen nahezu komplett zu vernachlässigen.

„Beim Einkauf im Dezember zeigt sich zudem ein deutlich schwächerer Wettbewerbsdruck. Während im Frühjahr die Vertriebsabteilungen der Stromanbieter noch bemüht sind, Kunden zu gewinnen, ist im Dezember regelmäßig zu beobachten, dass die Energieanbieter ihre Bücher mehr oder weniger geschlossen haben. Die Ambitionen zur Kundengewinnung sind dann deutlich reduziert“, analysiert Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG, das Marktverhalten. Der schwächere Wettbewerb schlage sich bei Preisanfragen und Ausschreibungen nieder und es werden weniger preisaggressive Angebote abgegeben.

Der Gaspreisindex ist auf einem historischen Tiefstand

Ähnlich wie beim Stromeinkauf war auch beim Gaseinkauf im Dezember ein schwächerer Wettbewerbsdruck zu verspüren. Aufgrund der noch häufig vorhandenen Kopplung der Vertragslaufzeiten an das Gaslieferjahr fällt dieser Effekt jedoch nicht so stark wie beim Stromeinkauf aus. Allerdings überwiegen die erneut deutlich gefallenen Gaspreise an den Großhandelsmärkten, sodass auch ohne starken Wettbewerbsdruck der Energiepreisindex für Gas nochmals nachgab. Der Index fiel von 2,50 Cent je Kilowattstunde im November auf nunmehr 2,42 Cent im Dezember und damit erneut auf ein historisches Tief.

„Angesichts der Entwicklungen auf den Weltmärkten für die Rohstoffe Kohle und Öl sind nochmalige Preisabschläge beim Gas möglich“, prognostiziert Stefan Arnold. Allerdings gelten solche Prognosen nur für Jahreskontrakte und nicht für kurzfristige Lieferungen für die Frontmonate und das Frontquartal. Für diese wird überwiegend von Preiserholungen ausgegangen.
„Gerade hier zeigt sich die Bedeutung der Beschaffungsstrategie für Energieprodukte. Einkäufer sollten im Vorfeld genau festlegen, welche Strategie sie ihrer Beschaffung zugrunde legen und die Marktbeobachtung gezielt darauf auslegen“, rät der Energieexperte.

  Pressemeldung vom 8. Januar 2015 ISPEX_PM_150108_Energiepreise-für-Industrie-sind-2014-gesunken.pdf (Dateigröße 787 KB)

  ISPEX Strompreisindex Dezember 2014 ISPEX_Strompreisindex_Dezember-2014.pdf (Dateigröße 116 KB)

  ISPEX Gaspreisindex Dezember 2014 ISPEX_Gaspreisindex_Dezember-2014.pdf (Dateigröße 119 KB)