Energieverbrauch fast 7 Prozent gesunken

Nach vorläufigen Berechnungen der AG Energiebilanzen (AGEB) ist der Energieverbrauch in Deutschland im ersten Quartal des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 7 Prozent gesunken. Demnach betrug der Primärenergieverbrauch in den ersten drei Monaten des Jahres 3.126 Petajoule (PJ) beziehungsweise 106,7 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE), somit 6,8 Prozent weniger. Die Gründe liegen nach Angaben der AGEB in den hohen Energiepreisen sowie einem um 0,3 Prozent geschrumpften BIP.

Nach Einschätzung der AGEB wurde der Verbrauchsrückgang bei privaten Haushalten sowie Gewerbe und Dienstleistungen insbesondere bei Wärmeenergien wie Erdgas und Fernwärme sowie bei Strom erreicht. Aufseiten der Industrie sorgten die hohen Energiepreise vor allem in den energieintensiven Branchen für Produktionsrückgänge im hohen einstelligen, teilweise sogar im zweistelligen Bereich. Hierbei waren stromintensive Industrien besonders betroffen.

Verbrauchssteigernd wirkte die Flüchtlingsbewegung mit einer deutlichen Bevölkerungszunahme von mehr als 1 Mio. Menschen.

Im Einzelnen stellten sich Verbrauchsrückgänge im Vergleich des ersten Quartals 2022 und 2023 ein:

Mineralöl ging gesamt um 2,6 Prozent zurück. Hierbei stieg der Verbrauch von Benzin um 5 Prozent an, Dieselkraftstoff ging um knapp 1 Prozent zurück. Bei Flugkraftstoff ergab sich eine Steigerung um 11 Prozent. Die chemische Industrie nahm 19 Prozent weniger Rohbenzin ab. Leichtes Heizöl erhöhte sich um 6 Prozent.

Mit fast 13 Prozent verzeichnet Erdgas einen starken Rückgang. Rund 6 Prozent weniger wurde bei der Stromversorgung eingesetzt, im Bereich Fernwärme mehr als 13 Prozent weniger. In der Industrie war der Verbrauch ebenfalls rückläufig.

Stein- und Braukohle verzeichneten einen Rückgang von jeweils rund 7 Prozent. Die geringere Verstromung machte sich bei beiden Energieträgern bemerkbar.

Die verbliebenen Kernkraftwerke liefen entgegen der ursprünglichen Planung im ersten Quartal 2023 im Steckbetrieb. Daraus resultierte eine Verringerung von 31,9 Prozent.

Bei den erneuerbaren Energien ergab sich im Saldo nahezu keine Veränderung.

>> Pressemitteilung der AGEB

 
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