Energieverbrauch wird sinken

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen, AGEB) hat die Zahlen der ersten drei Quartale 2020 ausgewertet und eine Prognose für das Gesamtjahr erstellt. Demnach wird der Gesamtenergieverbrauch knapp 7 Prozent niedriger ausfallen als vorjährig. Die AGEB rechnet mit einer Höhe von 11.920 Petajoule (PJ) oder 406,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE).

Die ersten neun Monate des Jahres lagen bereits unter 8,7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Das 2. Quartal markierte einen starken Einbruch, der sich nach einer Erholung im 3. Quartal nun wieder abschwächt. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nach Einschätzung der AGEB auch langfristige Trends wie Energieeffizienzsteigerungen oder die höheren Temperaturen ursächlich.

Bei Mineralöl sank der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gesamtrückgang von 8,7 Prozent ging auf starke Einbrüche bei Ottokraftstoffen (10,5 Prozent), Diesel (7,5 Prozent) und der annähernden Halbierung beim Absatz von Flugkraftstoffen zurück. Die Verbraucher bunkerten leichtes Heizöl, das knapp 8 Prozent Absatzsteigerung verzeichnete. Die Lieferzunahme von Rohbenzin an die chemische Industrie betrug um 7,5 Prozent.

Erdgas ging um 3 Prozent zurück. Die milde Witterung nach dem Jahreswechsel sowie die wirtschaftlichen Verwerfungen trugen dazu bei. Der erhöhte Kraftwerksbedarf konnte die Rückgänge in den anderen Bereichen nicht auffangen.

Der Bereich Kohle registrierte einen merklichen Rückgang. Der Steinkohleabsatz reduzierte sich um 25,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hierzu trugen der Rückgang bei Strom- und Wärmeerzeugung von mehr als 34 Prozent und der verringerte Einsatz von Kohle und Koks von 18 Prozent in der Stahlindustrie bei. Braunkohle lag 27 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Weitere Kraftwerksblöcke wurden in die Sicherheitsbereitschaft überführt und niedrige Erdgaspreise setzten der Braunkohleverstromung zu. Beide Kohlearten gerieten durch höhere Stromeinspeisung aus Wind- und PV-Anlagen unter Druck.

Die Kernenergie ging um 12 Prozent zurück. Die planmäßige Abschaltung des Kraftwerks Philippsburg zum Jahresende 2019 kam hierbei zum Tragen.

Durch das günstige Wetter konnten die Erneuerbaren Energien ihren Anteil in den ersten neun Monaten 2020 ihren Anteil um 3 Prozent steigern.

>> Pressemitteilung der AGEB (PDF)