Marktschwankungen erfordern neue Beschaffungsstrategie

Der Markt für Strom und Gas hat im letzten Jahr an Volatilität zugenommen. Den passenden Einkaufszeitpunkt zu bestimmen, wird zunehmend schwierig und die Risiken steigen. Nur auf den Spot-Einkauf zu setzen, hat sich angesichts der Schwankungen als untauglich erwiesen. Es ist an der Zeit, die Beschaffungsstrategie an den neuen Gegebenheiten auszurichten.

Strommarkt schwer prognostizierbar

Der Marktverlauf der Großhandelspreise für Strom erwies sich in den letzten Jahren als sehr günstig für die Einkäufer. Die Preisbewegungen fielen verhalten aus und über die Jahre betrachtet konnten die Unternehmen auf eher sinkende Preise vertrauen. Da die Marktsituation seit 2011 in den Grundzügen unverändert blieb, verzichteten einige Unternehmen darauf, sich Preise über Termingeschäfte zu sichern. Sie folgten dem Markttrend durch kurzfristigen Einkauf.

Seit Anfang 2016 hat sich das als Bumerang erwiesen. Der mitunter unvermittelte Anstieg der Strompreise an der EEX hat diese Strategie abgestraft und macht den Wechsel zu einer anderen Beschaffungsmethode notwendig. Ein Blick auf die Schwankungen des letzten Jahres verdeutlicht das eindrücklich. Beim Strom lag der Preis im Jahr 2016 für den Phelix Base 2017 im Februar noch bei ca. 21 Euro pro Megawattstunde. Bis zur Jahresmitte stieg der Preis dann auf ca. 28 Euro pro Megawattstunde. Von Juli bis September schwankte der Preis danach zwischen 25 und 28 Euro pro Megawattstunde, um im Oktober und November auf rund auf 35 Euro pro Megawattstunde zu steigen. Besonders die Jahresendrallye offenbarte die Grenzen der kurzfristen Beschaffung.

Gasmarkt schwankt ebenfalls

Der Markt für Gas war ebenfalls starken Schwankungen unterworfen. Der Gaspreis hat im Laufe des Jahres eine Achterbahn-Fahrt durchgemacht. Im Januar 2016 lag er für das Lieferjahr 2017 noch bei 14,85 Euro je Megawattstunde und sank im April auf den Jahrestiefstwert von 13,31 Euro. In den Folgemonaten stieg der Preis wieder auf knapp 18,00 Euro, um gleich wieder unter 15 Euro zu fallen. Danach stieg der Preis kontinuierlich, bis auf 17,84 Euro im November und schloss das Jahr bei 18,33 Euro ab.

Neben dem generellen Trend auf dem jeweiligen Markt hat sich vergangenes Jahr ein weiteres Problem aufgetan. Besonders zum Ende des Jahres drifteten die Notierungen für die Lieferjahre stark auseinander. Beim Strom waren dies Anfang November 2016 teilweise über 10 Prozent Aufschlag für das angrenzende Lieferjahr, verglichen mit dem Lieferjahr 2020. Der Ansatz, sich dem kurzfristigen Markt anzuvertrauen, war in diesem Fall eine kostenintensive Verfahrensweise, zumal Mitte Februar 2016 noch fast Parität zwischen den Lieferjahren bestanden hatte.

Marktanforderungen begegnen

Die Volatilität des Marktes hat dem Beschaffungszeitpunkt eine zentrale Bedeutung verschafft. Ein schlichtes Zuwarten bis in den April hinein in der Hoffnung auf sinkende Preise hat sich nicht gelohnt. Daneben sind die Lieferzeiträume in den Vordergrund gerückt. Den Anforderungen des veränderten Marktes kann mit Flexibilisierung begegnet werden.
Teilmengenbeschaffungen können die Risiken im Markt verringern und die Erfordernisse der betrieblichen Planung besser abbilden. Sie verschaffen zudem Luft, um die Marktentwicklung abschätzen zu können.

Die fortwährende Beobachtung des Marktes ist essentiell geworden. Beispielsweise hielt sich der Strompreis von Mitte Februar bis Mitte April auf gleichbleibendem Niveau, um dann bis zum Ende des Monats stark anzusteigen. In diesem Fall hätte eine vordefinierte Einkaufschwelle kostendämpfend wirken können.

Umsetzung der Einkaufsstrategie

Die Umsetzung einer flexibilisierten Einkaufstrategie bindet Ressourcen. Nicht nur die Beschaffung an sich erfordert Personal und Zeit, sondern auch die stetige Beobachtung und Analyse des Marktes zieht Kräfte im Unternehmen an sich. ISPEX leistet im Rahmen der Beratungstätigkeit umfassende Unterstützung. Das ISPEX Energiekonto stellt zentral alle wichtigen Entscheidungsparameter zur Verfügung. Neben der Erfassung der Verbräuche im Unternehmen geben automatisch individuell konfigurierte Energieberichte Aufschluss über die Beschaffungserfordernisse. Zusätzlich lassen sich Beschaffungen durchführen und vordefinierte Einkaufssignale minimieren die Risiken der überraschenden Marktbewegung. Flexible Rahmenverträge gewährleisten jederzeit den optimalen Preis und beugen einseitigen Risiken vor.

ISPEX berät Sie gerne zu allen Fragen der Einkaufstrategie und unterstützt Sie umfassend bei der Beschaffung von Strom und Gas.

Ihr Ansprechpartner

Dr. Stefan Arnold

0921 - 150 911 110 0921 - 150 911 115