Monitoringbericht BNetzA und Bundeskartellamt

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) und das Bundeskartellamt haben ihren jährlichen gemeinsamen Bericht über die Entwicklungen auf dem deutschen Elektrizitäts- und Gasmarkt veröffentlicht. Die Betrachtungen beziehen sich auf den Zeitraum 2018.

Demzufolge ist der Marktanteil der fünf größten Stromerzeugungsunternehmen mit 73,9 Prozent weiter rückläufig. Marktführer ist RWE, ohne, dass eine marktbeherrschende Stellung festgestellt worden wäre.

Die gesamt Nettostromerzeugung ist verbrauchsbedingt gegenüber 2017 auf 592,3 TWh zurückgegangen. Der Anteil erneuerbarer zeigt eine abgeschwächten Anstieg von 6,0 TWh auf insgesamt 210,8 TWh. Am Bruttostromverbrauch betrug dieser 37 Prozent.

Im Jahr 2018 erreichte der Zubau an Erneuerbaren Energien mit 6,6 GW nicht mehr den Zuwachs des Jahres 2017. Die Erzeugungskapazität umfasste gesamt 221,6 GW, wovon 118,2 GW erneuerbarer und 118,2 GW konventioneller Erzeugung zu zuordnen sind.

Die Steigerung beim Zubau Erneuerbarer Energien geht vorrangig mit 2,9 GW auf Solaranlagen zurück. Der Nettozubau von Windkraftanlagen hat sich gegenüber dem Jahr 2017 mehr als halbiert.

Innerhalb der regenerativen Stromerzeugung ergaben sich gegenüber dem Jahr vor dem Betrachtungszeitraum Veränderungen. Die solare Stromerzeugung erhöhte sich um 15,2 Prozent. Durch Trockenheit verringerte sich die Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken um 11,7 Prozent sowie aus Speicherwasserkraftwerken 37,3 Prozent.
Die Zahlungen nach EEG zeigten trotz gestiegener Stromerzeugung mit 1,3 Prozent eine rückläufige Tendenz. Die Anlagen in der Direktvermarktung erhalten nur die Differenz zum Marktpreis erstattet, sodass durch die Hochpreisphase für Strom die Ausschüttung der Vergütung reduziert werden konnte.

Im Bereich Redispatch-Maßnahmen verzeichnet der Bericht eine Senkung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die gesamten Einspeisereduzierungen umfassten 7.919 GWh. Über Marktkraftwerke wurden Einspeiseerhöhungen im Umfang von 6.956 GWh durchgeführt. Der Einsatz von Reservekraftwerken betrug insgesamt 654 GWh. Insgesamt wurden Einspeisereduzierungen und -erhöhungen in Höhe von 15.529 GWh an 354 Tagen des Jahres angefordert. Die Kosten für Redispatchmaßnahmen mit Markt- und Netzreservekraftwerken beliefen sich auf rund 803 Mio. Euro.

Das Einspeisemanagementvolumen blieb für das Gesamtjahr 2018 mit rund 5.403 GWh auf dem Vorjahresniveau. Die Ausfallarbeit minderte sich um rund 115 GWh. Die geschätzten Entschädigungsansprüche der Anlagenbetreiber belaufen sich bei leichten Steigerungen auf rund 635,4 Mio.

>> Monitoringbericht 2019 (PDF)