Prognosen Anstieg EEG-Umlage

Die Stimmen, die eine hohe Steigerung der EEG-Umlage 2021 annehmen, mehren sich. Ein Gutachten des Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln (EWI) im Auftrag von E.ON prognostiziert eine Steigerung der Umlage um 25 Prozent. Die Steigerung auf 8,44 ct/kWh würde demnach selbst unter den im Klimaschutzpaket vereinbarten Maßnahmen eintreten. Ohne Entlastung wäre sogar mit 9,9 ct/kWh zu rechnen. Im Jahre 2022 würde die EEG-Umlage immer noch bei 6,99 ct/kWh mit Kompensation bei 8,36 ct/kWh liegen.

Die Studie entwirft einen kontrafaktischen Referenzfall ohne Corona-Pandemie und stellt dem eine Fortschreibung der gegenwärtigen Zustände gegenüber. Das EWI kommt zum Ergebnis, dass der Großhandelsstrompreis nachhaltig bis 2022 um über 8 €/MWh sinkt. Wie bereits erwähnt stiege trotz der Entlastung durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) die EEG-Umlage im Jahr 2021 auf über 8 ct/kWh. Das stellt ein Plus von 28 Prozent im Vergleich zu der Prognose vor der Pandemie dar. Unterstellt, dass die niedrigeren Großhandelsstrompreise vollständig an die Endverbraucher weitergegeben würden, stiege der Endverbraucherpreis in 2021 an. Es würde 3,8 Prozent mehr gegenüber Referenzszenario ohne Covid-19-Pandemie in 2021 und 6,2% gegenüber 2019 bedeuten. Die Deckelung der EEG-Umlage auf 4 ct/kWh würde den Endverbraucherpreis 2021 um 11 Prozent gegenüber 2019 reduziert, eine entsprechende Entlastung der Verbraucher wäre mit Zusatzkosten von 15 Mrd. Euro für den Bundeshaushalt verbunden.

Der Thinktank AGORA Energiewende geht von einem Anstieg der EEG-Umlage auf 8,6 ct/kWh für 2021 aus. Die NGO rechnet die vorgeschlagenen Entlastungen aus dem BEHG mit 1,5 ct/kWh gegen. Dies ergäbe nur eine Dämpfung auf 7,1 ct/kWh.

AGORA hat zur Beurteilung die Parameter der Jahres 2019 mit denen des Jahres 2020 verglichen. Statt der angesetzten 49,34 Euro je Megawattstunde lägen die Börsenstrompreise 2020 bisher im Mittel bei 23,41 Euro. Dieses Defizit muss ausgeglichen werden. Zusätzlich sei 2021 weiter mit niedrigeren Strompreisen zu rechnen. Als Resultat dessen bilanziert AGORA 1,1 ct/kWh Umlageanstieg. Zusätzliche 0,7 ct/kWh gingen auf die verminderte Stromnachfrage zurück, die weniger Einzahlungen pro kWh bedeutet.

>> Kurzanalyse des EWI (PDF)

>> Kurzanalyse der AGORA Energiewende (PDF)

>> ISPEX: EEG-Umlage 2021: Erhöhung wahrscheinlich