Strom- und Gaspreise für Unternehmen im Februar leicht gefallen

20. Mrz 2018

ISPEX Energiepreisindex: Leichte Entspannung bei Einkaufspreisen für Unternehmen

Bayreuth. Das Marktpreisniveau beim Energieeinkauf für Unternehmen ist im Februar leicht gesunken. Der ISPEX-Strompreisindex gab um rund 0,05 Cent pro Kilowattstunde und der ISPEX-Gaspreisindex um rund 0,07 Cent pro Kilowattstunde gegenüber dem Vormonat nach. Der Großhandel zeigte sich im Laufe des Monats sehr schwankend. Für die kommenden Wochen wird überwiegend ein stabiles bis leicht steigendes Preisniveau erwartet. Allerdings sorgt der drohende Handelsstreit mit den USA für Unsicherheit. Das ist das Resultat der Analyse des Energiedienstleister ISPEX.

Strombörse im Februar im Auf und Ab

Der Stromhandel setzte bis Mitte Februar zunächst die Abwärtstendenz der vorangegangenen Wochen fort. Die Baseload-Notierungen sanken um 1,50 Euro pro Megawattstunde und erreichten bei rund 33,00 Euro pro Megawattstunde ihren Tiefpunkt. Auf entsprechend niedrigem Niveau rangierte der Strompreis zuletzt im September des Jahres 2017. In der darauffolgenden Woche kam es zu einer deutlichen Gegenbewegung. Innerhalb weniger Tage legte der Preis um ca. 2 Euro pro Megawattstunde zu. Zum Monatsende gaben die Notierungen wieder etwas nach.

„Im volatilen Marktumfeld konnten wir in der Gesamtbetrachtung für Februar eine leichte Verbesserung der Einkaufspreise für die Unternehmen feststellen“, erläutert Andreas Seegers, Vorstand der ISPEX AG, die Situation. „Der ISPEX-Strompreisindex liegt für Februar bei 3,90 Cent pro Kilowattstunde und damit um 0,07 Cent pro Kilowattstunde niedriger als im Januar“, ergänzt Seegers. „Noch vor einem Jahr konnten Unternehmen den Strom im Schnitt um 0,5 Cent pro Kilowattstunde günstiger kaufen“, ordnet Seegers das allgemein höhere Preisniveau ein, „Auf Basis der anhaltend hohen Preise für Kohle und CO2 dürfte derzeit kaum Spielraum für kurzfristige Preissenkungen bestehen.“ Der Energieexperte sieht daher für die kommenden Wochen eine Seitwärtsbewegung als wahrscheinlich an.

Kältewelle im Februar stützt den Gaspreis

Die Börsenpreise für Erdgas zeigten in der ersten Hälfte des Februars ebenfalls eine leichte Abwärtstendenz. Die Notierungen für die Lieferjahre für 2019 bis 2021 gaben um mehr als 0,5 Euro pro Megawattstunde nach. Im Zuge der einsetzenden Kältewelle zogen die Preise ab Mitte Februar aber wieder an und erreichten zum Monatsende in etwa wieder das Ausgangsniveau. „Zu beachten ist der deutliche Preisunterschied zwischen den einzelnen Lieferjahren“, weist Marktexperte Seegers hin. Das Frontjahr 2019 sei mehr als 0,50 Euro pro Megawattstunde teurer als die beiden folgenden Lieferjahre. Daher würden Verträge für mehrere Lieferjahre in der Regel günstiger angeboten als kürzere Laufzeiten.

„Für den ISPEX-Gaspreisindex verzeichnen wir im Februar einen Wert von 1,787 Cent pro Kilowattstunde“, so Seegers weiter, „Damit liegen wir um 0,05 bei Cent pro Kilowattstunde niedriger als im Vormonat.“ Das Preisniveau entspräche in etwa dem des Frühjahrs und Sommers 2017.

Temperaturprognosen und Speichersituation stützen Gaspreise

Für Ende März werden noch einmal Temperaturen unterhalb der Norm erwartet, woraus sich ein stützender Einfluss auf die Gaspreise ergibt. „Darüber hinaus geht auch von der aktuellen Speichersituation eine Unterstützung für die Gaspreise aus“, analysiert Andreas Seegers. Nach der Kältewelle seien europaweit niedrige Füllstände der Gasspeicher zu verzeichnen, sodass für die Sommermonate eine hohe Nachfrage für die Einspeicherung zu erwarten sei.

Angesichts der aktuellen Marktlage prognostizieren Analysten für die kommenden Wochen eher ein stabiles bis leicht steigendes Preisniveau am Erdgasmarkt. „Ein drohender Handelsstreit mit den USA könnte die Marktparameter aber deutlich verschieben“, gibt Seegers zu bedenken. Daher empfehle es sich, den Markt laufend zu beobachten und eine flexible Strategie für das Unternehmen vorzuhalten.

Zur Methodik

Die ISPEX AG berechnet monatlich den ISPEX-Energiepreisindex Industrie für Strom und Gas. ISPEX analysiert die aktuellen Preisentwicklungen beim Strom- und Gaseinkauf für Industrie- und Gewerbebetriebe. Für den ISPEX-Energiepreisindex Industrie werden die jeweils besten abgegebenen Gebote für Sondervertragskunden im Rahmen von Auktionen und Ausschreibungen für Industriekunden zur Strom- und Gasbeschaffung auf der unabhängigen Plattform energie-handelsplatz.de erfasst. Sie werden anonymisiert und aggregiert monatlich ausgewertet.

Der Preisindex stellt den Mittelwert aller im jeweiligen Monat abgegebenen Gebote dar, unabhängig vom zu Grunde liegenden Zeitraum der Belieferung. Es wird ausschließlich der Preis für Lieferstellen von Sondervertragskunden und nur das jeweils beste Angebot der teilnehmenden Energielieferanten für eine Lieferstelle berücksichtigt. Zusätzlich wird der Preisindex für jedes Kalenderjahr berechnet. Dabei gehen nur Preisstellungen in die Berechnung ein, die scharf abgegrenzt für das bestimmte Lieferjahr gültig sind und im entsprechenden Monat des Index abgegeben wurden.

  ISPEX Pressemeldung vom 20.03.2018 ISPEX_PM_180320_Strom-und_Gaspreise_für_Unternehmen_im_Februar_leicht_gefallen.pdf (Dateigröße 101 KB)

 

 

  Energiepreisindex Februar 2018 ISPEX_Energiepreisindex_Februar-2018.pdf (Dateigröße 133 KB)

 

 

  ISPEX Gaspreisindex Februar 2018 ISPEX_Gaspreisindex_Februar-2018.png (Dateigröße 128 KB)

 

 

  ISPEX Strompreisindex Februar 2018 ISPEX_Strompreisindex_Februar-2018.png (Dateigröße 123 KB)