ÜNB veröffentlichen vorläufige Netzentgelte 2020

Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben die vorläufigen Netzentgelte veröffentlicht. Die Bilanz fällt gemischt aus: Während Tennet mit nahezu gleichbleibenden Sätzen rechnet, ergeben sich in den übrigen Netzgebieten Steigerungen. Die Netzentgelte enthalten für das kommende Jahr einen noch größeren Anteil bundeseinheitlicher Kostenbestandteile in Höhe von 40 Prozent.

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet prognostiziert für den überwiegenden Teil der Verbraucher gleichbleibende Netzentgelte. Großkunden, die auf den oberen Netzebenen angeschlossen sind, werden mit Steigerungen rechnen müssen. Den Kostenanteil netzstabilisierender Maßnahmen beziffert Tennet mit ca. 60 Prozent. Diese Kosten würden sich unmittelbar auf die Höhe der Entgelte auswirken. Die Investitionen in den Netzausbau würden über Jahre abgeschrieben und entsprechend gleichmäßig zu Belastungen führen. Daher legt Tennet den Fokus darauf, den Anstieg der netzstabilisierenden Maßnahmen zu begrenzen.

Im Netzgebiet von 50Hertz werden die Entgelte um ca. sieben Prozent steigen. Als Gründe nennt der ÜNB die Vorhaltung der Reserveleistung (Kapazitätsreserve und Sicherheitsbereitschaft) und die hohen Investitionen in den Netzausbau. Kostendämpfend in der Größenordnung von 100 Mio. Euro werden sich die Verringerung von Redispatch und Einspeisemanagement auswirken.

Amprion wird die Netzentgelte ebenfalls anheben, verweist aber auf den vorläufigen Charakter der Veröffentlichung und gibt keine genauen prozentualen Veränderungen an.

TransnetBW vermeldet die höchsten Steigerungen. Um voraussichtlich rund 15 Prozent werden die Entgelte erhöht. Laut TransnetBW sei die Anhebung vor allem auf die Vereinheitlichung der Netzentgelte zurückzuführen. Um die bundeseinheitliche Komponente bereinigt, läge die Steigerung bei nur 8 Prozent.

>> Tennet Netzentgelte 2020 (PDF)

>> 50 Hertz Vorläufiges Preisdatenblatt 2020 (PDF)

>> Preisblatt der Amprion GmbH (PDF)

>> TransnetBW Preisblatt 2020 (PDF)