Update Energiemarkt

Die Ankündigung einer Mobilmachung in Russland stützt in der vergangenen Woche die Kurse für Strom und Gas nur kurzzeitig. Entscheidend sind für die Marktteilnehmer die Treffen der EU-Politik in dieser Woche. Am Mittwoch, den 28. September, will die EU-Kommission Vorschläge zur Dämpfung der Energiepreise vorlegen. Am Freitag folgt das Treffen der Energieminister. Diese könnten bereits weitreichende Entscheidungen treffen. Sollte hier keine Einigung erzielt werden, hat die Bundesregierung bereits angekündigt, Maßnahmen auf nationaler Ebene verabschieden zu wollen. Allerdings dürfte sich Deutschland damit noch zurückhalten, bis die EU-Regierungschefs am 06./07. Oktober zusammengekommen sind. Hier werden regelmäßig all jene strittigen Fragen behandelt, die zuvor auf Ministerebene nicht gelöst werden konnten.

Preisentwicklung Strom Phelix Base und Peak für das Jahr 2023 (Quelle: EEX)

Strompreis, Beschaffung, Unternehmen, Strom, Preis, Börse, September 2022
Derweil können die Gasspeicher in Deutschland weiter gefüllt werden. Trotz niedriger Temperaturen legt der Speicherstand mit aktuell ca. 91 % innerhalb einer Woche um 1,7 Prozentpunkte zu. Steigende Frachtraten für den Transport von LNG ex USA gen Europa sprechen für eine angespannte Lage am Spotmarkt. Derweil fallen allerdings die JKM-Kurse für LNG gen Nordostasien massiv – um knapp 11% binnen einer Woche. Eine Abwärtsbewegung, die vom europäischen Benchmark TTF jedoch noch nicht nachvollzogen wird, aber tendenziell für fallende Gaskurse spricht.

Preisentwicklung Erdgas THE für das Jahr 2023 (Quelle: EEX)

Gaspreis, Beschaffung, Unternehmen, Gas, Preis, Börse, September 2022

Abwärtsdruck besteht auch aufgrund sich zuspitzender Rezessionssorgen an den Finanzmärkten insgesamt. Der Aktienindex DAX bewegt sich auf dem niedrigsten Stand seit Kriegsausbruch und der Ölpreis BRENT notiert nur noch knapp oberhalb von 85,00 $/bbl. Die EUA haben daher ebenfalls stark nachgegeben auf nur noch rund 66 €/t.

Unser Ausblick weist auch für diese Woche insgesamt nach unten. Je nachdem, welche Pläne und Entscheidungen auf EU-Ebene getroffen werden, sind allerdings einige Turbulenzen an den Energiemärkten nicht auszuschließen.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus dem Wochenbericht KW 39 der ISPEX Energiemarktanalyse.

  ISPEX Marktbericht KW39-2022 ISPEX-Marktbericht_KW39-2022.pdf (Dateigröße 455 KB)
 
 

 
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