Energiemanagement – Neue Anforderungen an das Audit durch die ISO 50003

ISO Kurzmeldung 50003

Seit Herbst 2017 gelten neue Anforderungen für die Zertifizierung von Energiemanagementsystemen nach ISO 50001. Die ISO 50003 gilt direkt für Zertifizierungsstellen, hat aber erhebliche Auswirkungen auf die Auditierung und Zertifizierung von Unternehmen. Die Auditplanung, die Auditdauer sowie die zu erbringenden Auditnachweise sind direkt betroffen.

In der ISO 50003 heißt es ausdrücklich:

„Die Bestätigung der fortlaufenden Verbesserung der energiebezogenen Leistung ist für die Ausstellung der Re-Zertifizierung notwendig.“

Die Nachweise zur Verbesserung der Energieeffizienz sind Grundlage für die Zertifizierungs-entscheidung: Der Auditor bewertet die Aktionspläne mit den Einsparmaßnahmen im Hinblick auf die fortlaufende energetische Leistungsverbesserung. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, zum einen die Prozesse, Verfahren und Anlagen energetisch zu optimieren und zum anderen die erreichten Einsparungen belastbar nachzuweisen.

Die fortgesetzte Messung der energiebezogenen Leistung und die nachvollziehbare Verifizierung der erzielten Ergebnisse spielt eine wichtige Rolle für die Nachweisführung im Sinne der ISO 50003.

Der Energiemanager hat die Aufgabe, die „Ursachen“ der erreichten Einsparungen zu ermitteln und die Ergebnisse zu bewerten. Energetische Ausgangsbasen, Einflussfaktoren und Kennzahlen bilden die Grundlage für den Nachweis der Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmen. Das gilt für alle Optimierungsmaßnahmen, die sich auf den Energieverbrauch der Prozesse und Verfahren positiv oder negativ auswirken. Die Norm fordert, dass die erbrachten Nachweise auf systematischen Messungen und nachvollziehbaren Berechnungen beruhen. Ein anspruchsvoller Job für den Energiemanager und sein Energieteam!

„Ein Energiemanagementsystem ist wirksam, wenn es zu einer fortlaufenden Verbesserung der Energieeffizienz führt.“

Aus diesem Grund sollten sich Energiemanager intensiv mit der Ermittlung der energetischen Ausgangsbasis (EnB), der systematischen Bestimmung der wesentlichen Einflussfaktoren und der Ableitung aussagekräftiger Energieleistungskennzahlen (EnPI) auseinandersetzen. Dabei helfen die methodisch angewandten Leitfäden der ISO 50006 und ISO 50015: Die fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung muss gemessen und verifiziert werden; die Nachweise müssen für das Audit berichtet und aufgezeichnet werden.

Das heißt: Aktionspläne und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmen gehören regelmäßig auf den Prüfstand. Einzelne Energieeinsparmaßnahmen müssen geplant, umgesetzt, überwacht und systematisch bewertet werden. Auch die Energieeffizienzprojekte selbst unterliegen einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess und müssen fortlaufend evaluiert und die Ergebnisse im „Management Review“ berichtet werden.

Und im Herbst 2018 steht die Revision der ISO 50001 an…

Wie Sie Ihr Energieteam jetzt aufstellen sollten und wie Sie Ihr Energiemanagementsystem fit für das kommende Audit machen, vermittelt die ISPEX Veranstaltungsreihe „Energiemanagement 2018 – Sicher durch das Energieaudit!“.

  ISPEX Veranstaltung Energiemanagement 2019 ISPEX_Veranstaltung_Energieaudit_2019.pdf (Dateigröße 361 KB)

 

 

Bildquelle: Mestigoit via Wikimedia Commons Lizenz: CC BY-SA 3.0

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