Energiemarkt-Kommentar: Strompreise für Unternehmen ziehen noch einmal an – Gaspreise weitgehend stabil – Potential für fallende Preise

ISPEX Energiemarkt Kommentar Februar Beitragsbild 2019

Zum Jahresbeginn hat sich das Marktpreisniveau bei der Strombeschaffung für die Unternehmen in Deutschland noch einmal verschlechtert. Der ISPEX Strompreisindex legt gegenüber dem Vormonat um rund 0,15 ct/kWh zu und notiert für Januar 2019 bei 5,868 ct/kWh. Die Einkaufspreise für Erdgas blieben dagegen weitgehend stabil. Der ISPEX Gaspreisindex steigt nun leicht um 0,01 ct/kWh an und liegt jetzt bei 2,330 ct/kWh.

Die aktuellen Entwicklungen lassen für die kommenden Wochen eher einen Abwärtstrend bei den Strom- und Erdgaspreisen erwarten. Insofern könnte sich für viele Unternehmen in den kommenden Wochen ein interessantes Zeitfenster für die Energiebeschaffung einstellen.

Großhandelspreise für Strom leicht rückläufig

Die Terminmarktpreise für Strom zeigten zu Jahresbeginn einen leichten Abwärtstrend. Bei einem nach wie vor sehr volatilen Preisverlauf gab die mittlere Baseload-Notierung für das Kalenderjahr 2020 um knapp 1,00 €/MWh nach und liegt für Januar bei 49,25 €/MWh. Für das Jahr 2021 fiel die Preissenkung gegenüber dem Vormonat mit knapp 0,40 €/MWh etwas moderater aus. Die Preise für die einzelnen Lieferjahre sind damit wieder näher zusammengerückt. Aktuell liegen die Preise für das Frontjahr 2020 noch ca. 2,00 €/MWh höher als für das Jahr 2021.

Entwicklung der Großhandelspreise für Strom

ISPEX Preischart Strom 2019 02

ISPEX-Strompreisindex: Erneut Mehrkosten für die Unternehmen

Bei den durchschnittlichen Angebotspreisen für die Unternehmen hat sich der fallende Marktpreistrend im Januar noch nicht niedergeschlagen. Der ISPEX-Strompreisindex notiert für Januar 2019 bei 5,868 ct/kWh und liegt damit rund 0,15 ct/kWh höher als im Dezember. Gegenüber dem Januar des Vorjahres haben sich die Strompreise für die Unternehmen sogar um rund 50 % erhöht. Ein ähnlich hohes Marktpreisniveau war zuletzt im Frühjahr 2012 zu verzeichnen.

ISPEX Strompreisindex Februar 2019

Börsenpreise für Gas weitgehend stabil

Die Erdgaspreise für das Lieferjahr 2020 zeigten sich zu Jahresbeginn ebenfalls leicht rückläufig. Im Monatsdurchschnitt lag der NCG-Preis für das Frontjahr bei 20,80 €/MWh und damit knapp 0,40 €/MWh niedriger als noch im Dezember. Das Preisniveau für das Jahr 2021 bewegte sich dagegen weitgehend seitwärts, während für das Jahr 2021 sogar ein leichter Preisanstieg zu verzeichnen war. Wie auch am Strommarkt haben sich die Preise für die einzelnen Lieferjahre damit wieder angenähert. Das Frontjahr 2020 wurde zuletzt noch um ca. 0,70 €/MWh teurer gehandelt als das Jahr 2021 und um rund 1,50 €/MWh teuer als das Jahr 2022.

Entwicklung der Großhandelspreise für Erdgas

ISPEX Preischart Gas 2019 02

ISPEX-Gaspreisindex: Marktpreise für Unternehmen nahezu unverändert

Bei den Einkaufskonditionen für die Unternehmen war im Januar nur wenig Bewegung auf dem Gasmarkt festzustellen. Der ISPEX Gaspreisindex bleibt weitgehend unverändert und liegt jetzt bei 2,330 ct/kWh. Im Vergleich zur Hochpreisphase aus September und Oktober des letzten Jahres mit Durchschnittspreisen von knapp 2,50 ct/kWh zeigt sich das Preisniveau damit wieder etwas moderater. Allerdings beläuft sich der Preisanstieg gegenüber dem Januar des Vorjahres immer noch auf rund 30 %.

ISPEX Gaspreisindex Februar 2019

Aktuelle Marktpreisprognosen sehen Potenzial für fallende Preise

In den Wintermonaten werden die Prognosen zur weiteren Preisentwicklung an den Energiemärkten regelmäßig durch das Wetter bzw. die Vorhersagen zur weiteren Temperaturentwicklung bestimmt. Im bisherigen Verlauf des Winters lagen die Temperaturen überwiegend über dem langjährigen Mittel. Auch eine vom Deutschen Wetterdienst für den Februar vorhergesagte Kältewelle hat sich nicht eingestellt. Im Gegenteil: aktuellere Prognosen gehen davon aus, dass auch der Februar milder ausfallen wird als üblich.

Aufgrund der insgesamt milden Witterung sind die Gasspeicher derzeit deutlich besser gefüllt als im Vorjahr. Anfang Februar lag die Kapazitätsauslastung der Speicher bei knapp 60 % und damit ca. zehn Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. Die Nachfrage für die Einspeicherung von Gas für den nächsten Winter dürfte daher in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen als 2018. In Verbindung mit einer derzeit guten Versorgungslage könnte dies die Gaspreise in den kommenden Wochen unter Druck setzen.

Auch für den Strommarkt sehen Analysten angesichts gefallener Kohlepreise und verschlechterter Wirtschaftsdaten derzeit Ansatzpunkte für eine Tendenz zu fallenden Preisen. Für zahlreiche Unternehmen könnten sich daher in den kommenden Wochen interessante Zeitfenster für die Strom- und Erdgasbeschaffung ergeben. Insofern sollten die weiteren Marktentwicklungen intensiv beobachtet werden und ggf. individuelle Zielpreise festgelegt werden.

Um geeignete Zeitpunkte für die Energiebeschaffung gezielt nutzen zu können, sind schnelle Reaktionen gefragt. Mit der Verbindung aus Online-Energiekonto und der Plattform energie-handelsplatz.de bietet ISPEX optimale Werkzeuge für die Marktbeobachtung und die Energiebeschaffung an. Im Rahmen einer interaktiven Online-Ausschreibung kann innerhalb kürzester Zeit der bestmögliche Energiepreis für die individuelle Bezugsstruktur ermittelt werden.

Haftungsausschluss

Die Analyse der genannten Energiepreise wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und dient lediglich zu Informationszwecken. Die ISPEX AG und/oder der Autor übernehmen weder das Risiko einer Investitionsentscheidung, die auf obiger Analyse basiert, noch Verantwortung für eventuell daraus entstehende Verluste oder Kosten. Diese trägt der Investor alleine.

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Andreas Seegers

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