Energieverbrauch schwach beeinflusst

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen, AGEB) ermittelte einen rund sieben Prozent niedrigeren Energieverbrauch im ersten Quartal 2020 als im Vorjahreszeitraum. Die vorläufigen Berechnungen gehen von einem Rückgang von 6,8 Prozent auf 3.457 Petajoule
(PJ) beziehungsweise 117,9 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) aus. Als Gründe führt die AGEB konjunkturelle Entwicklungen, hierbei insbesondere den Minderverbrauch der energieintensiven Industrie, die warme Witterung sowie die ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie an. Der Schalttag Ende Februar wirkt sich hingegen leicht verbrauchssteigernd aus.

Nach konventionellen Energieträgern aufgeschlüsselt ergibt sich bei Braunkohle der deutlichste Rückgang mit 30,4 Prozent, gefolgt von Steinkohle mit 22,1 Prozent Minus. Die Stein- und Braunkohlekraftwerksblöcke wurden durch höhere erneuerbare Stromeinspeisung weniger ausgelastet. Steinkohle fand zudem in der Stahlindustrie weniger Nachfrage. Im Bereich Braunkohle machte sich die Überführung von Kraftwerkskapazitäten in die Sicherheitsbereitschaft bemerkbar. Die Kernenergie steuerte 16,9 Prozent weniger bei. Dies hat die Ursache in der planmäßigen Abschaltung des AKW Philippsburg. Mineralöl gab um 3,2 Prozent nach. Hier wirkte sich der Nachfragerückgang bei Dieselkraftstoffen sowie (konjunkturbedingt) bei Rohbenzin aus. Die Verbraucher stockten ihre Heizölbestände auf, wodurch der Rückgang gedämpft wurde. Erdgas wurde zu 5,5 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2019 weniger verbraucht. Die AGEB führt das auf die milde Witterung und geringere Verstromung zurück.

Erneuerbare Energien konnten ihren Anteil im Quartalsvergleich hingegen um sechs Prozent steigern. Dies wurde durch ein Plus von 22 Prozent bei Windkraft und bei Solarenergie von zehn Prozent erreicht. Die Biomasse war mit einem Prozent rückläufig, ebenso wie die Wasserkraftwerke, die drei Prozent weniger Strom lieferten.

>> Presseinformation AGEB (PDF)