Monitoringbericht Versorgungssicherheit

Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Monitoringbericht zur Versorgungssicherheit mit Elektrizität vorgelegt.

Der Bundeswirtschaftsminister Altmaier erklärte hierzu, dass die Versorgungssicherheit in Deutschland im internationalen Vergleich weiterhin sehr hoch sei und kündigte an, künftig und parallel zum Ausstieg aus der Stromerzeugung aus Kohle immer wieder die Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit zu prüfen. Dieses regelmäßige und vorausschauende Monitoring sei ein wichtiger Baustein bei der weiteren Umsetzung der Energiewende.

Die im Bericht genannte Strategie weicht nicht von den Verlautbarungen der letzten Monate ab. Die Versorgungsdefizite durch die volatile Stromerzeugung aus Erneuerbaren sollen durch Importe und Gaskraftwerke gedeckt werden, der Energieleitungsausbau beschleunigt und zur Not mittels Lastmanagement (Abschaltungen) das Netz stabilisiert werden.

Als Grundlage des Monitoringberichts dient ein Gutachten eines Consortiums aus den Beratungsunternehmen Consentec, R2B Energy Consulting, Fraunhofer ISI und TEP Energy GmbH. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Stromnachfrage in allen untersuchten Szenarien bis 2030 zu 100 Prozent gedeckt werden kann. Innerhalb der europäischen Stromversorgung seien Überkapazitäten im Umfang von 80 bis 90 GW vorhanden.

Das BMWi führt gemäß § 51 Abs. 1 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) ein fortlaufendes Monitoring der Versorgungssicherheit im Bereich der leitungsgebundenen Versorgung mit Elektrizität durch. Nach § 63 Abs. 2 EnWG ist ein zugehöriger Monitoringbericht zur Versorgungssicherheit mindestens alle zwei Jahre zu erstellen. Mit dem Bericht soll die bestehende Versorgungssituation bewertet und ihre künftige Entwicklung untersucht werden. Zudem würden länderübergreifende Ausgleichseffekte bei der Einspeisung erneuerbarer Energien, dem Stromverbrauch, und der Verfügbarkeiten von Kraftwerken helfen, die Verbraucher in Europa zu geringeren Kosten mit Strom zu versorgen.

Nach Ansicht des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) zeige der Monitoringbericht erneut, die Bundesregierung zur Absicherung der hohen Versorgungssicherheit künftig zunehmend auch auf den Import von Strom setzt. Man solle sich jedoch nicht darauf verlassen, dass wir künftig in bestimmten Zeiten hoher Stromnachfrage immer Strom aus anderen EU-Ländern importiert werden könne, da fast überall in Europa gesicherte Stromerzeugungskapazitäten vom Netz genommen werden sollen. Eine BDEW-Analyse im vergangenen Jahr habe dies gezeigt.

>> Monitoringbericht Stand Juni 2019 (PDF)

>> Gutachten „Definition und Monitoring der Versorgungssicherheit an den europäischen Strommärkten“ (PDF)

>> Presseinformation des BDEW