Energiemarkt-Kommentar: Strom- und Gaspreise zum Jahresende weiter gefallen
Von ISPEX am 16. Jan 2020
Der Preisrückgang bei den Strompreisen für die Unternehmen hat sich auch in den letzten Wochen des Jahres 2019 fortgesetzt. Der ISPEX-Strompreisindex notiert im Dezember bei 4,97 ct/kWh und liegt damit 3,1 Prozent niedriger als noch im Vormonat. Dem Winter zum Trotz bewegen sich die Gaspreise ebenfalls weiter abwärts. Der ISPEX-Gaspreisindex fällt um 2,6 Prozent auf 1,84 ct/kWh.
Börsen-Strompreis für 2020 sackt zum Jahresende ab
Die Terminmarktpreise für Strom haben ihren Abwärtstrend auch im Dezember weiter fortgesetzt. Besonders stark unter Druck gerieten die Preise für das Jahr 2020, die im Monatsverlauf um ca. 4,00 €/MWh nachgaben. Allerdings konnten nur noch wenige Unternehmen von den gefallenen Preisen profitieren, da die Beschaffung für das Kalenderjahr 2020 in der Regel bereits abgeschlossen war.
Mit dem Jahreswechsel rücken nun die Handelspreise für die Lieferjahre 2021 und 2022 in den Fokus der Einkäufer. Beide Lieferjahre hatten den steilen Preisabfall für das Jahr 2020 im Dezember nur eingeschränkt nachvollzogen. Die Baseloadnotierungen für 2021 und 2022 starteten mit Werten von ca. 44,00 €/MWh bzw. ca. 46,50 €/MWh in den Januar und lagen damit knapp 3,00 €/MWh bzw. knapp 2,00 €/MWh niedriger als Anfang Dezember.
Entwicklung der Großhandelspreise für Strom
ISPEX-Strompreisindex setzt Abwärtsbewegung fort
Für die Unternehmen setzt sich die günstige Entwicklung der vergangen Monate fort. Der ISPEX-Strompreisindex fiel im Dezember um 3,1 Prozent bzw. 0,16 ct/kWh auf nunmehr 4,97 ct/kWh und erreichte damit den niedrigsten Wert im Jahr 2019. Günstigere Marktpreise bei der Strombeschaffung für Unternehmen waren zuletzt im Sommer 2018 zu verzeichnen.
Gas-Terminmarkt: Frontjahr fällt auf das niedrigste Niveau seit April 2016
Auch der Terminmarkt für Erdgas gab im Dezember noch einmal deutlich nach. Die Notierungen für das Jahr 2020 verabschiedeten sich mit einem Wert von rund 14,00 €/MWh aus dem Handel und lagen damit ca. 2,50 €/MWh niedriger als zum Ende des Vormonats. Ein so niedriges Preisniveau hatte es zuletzt im April 2016 gegeben.
Die Marktpreise für die folgenden Jahre gaben ebenfalls nach, wenn auch deutlich weniger prägnant. Das Jahr 2021 notierte im Dezember mit durchschnittlich 17,44 €/MWh um 4,3 Prozent günstiger als noch im Vormonat. Weniger stark fielen die Großhandelspreise für das Jahr 2022. Im Mittel 17,94 €/MWh entsprechen einem Rückgang von gut 1,8 Prozent.
Entwicklung der Großhandelspreise für Erdgas
ISPEX-Gaspreisindex: Preise für die Unternehmen fallen erneut
Die günstige Entwicklung der Großhandelspreise machte sich ebenfalls für die Unternehmen bemerkbar. Der ISPEX-Gaspreisindex für Dezember 2019 notiert mit 1,84 ct/kWh gut 2,6 Prozent oder 0,049 ct/kWh unterhalb des Wertes aus dem November.
Im Januar bislang weitgehend stabile Strom- und Gaspreise, trotz Iran-Konflikt
In den ersten Handelstagen des neuen Jahres zeigen sich die Terminmarktpreise weitgehend stabil. Der Baseloadpreis für das neue Frontjahr lag in der zweiten Kalenderwoche im Durchschnitt der Tagesschlusskurse bei 44,74 €/MWh und damit nur geringfügig oberhalb der Vorwoche. Der Gaspreis für 2021 notierte im Wochenmittel bei gut 17,00 €/MWh.
Bei Temperaturen, die deutlich über den für Januar üblichen Werten liegen, und einer weiterhin sehr guten Versorgungslage des Gasmarktes bestehen derzeit durchaus Hoffnungen auf ein weiteres Nachgeben der Marktpreise. Mit Spannung zu beobachten ist darüber hinaus das britische Vorgehen am Emissionsmarkt im Zuge des Ausscheidens aus der EU. Insofern könnten sich für zahlreiche Unternehmen in den kommenden Wochen interessante Zeitfenster für die Strom- und Erdgasbeschaffung ergeben. Ihr ISPEX-Energiemanager behält die weitere Marktentwicklung laufend für Sie im Blick und informiert Sie gern über das für Ihr Unternehmen realisierbare Preisniveau.
Haftungsausschluss
Die Analyse der genannten Energiepreise wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und dient lediglich zu Informationszwecken. Die ISPEX AG und/oder der Autor übernehmen weder das Risiko einer Investitionsentscheidung, die auf obiger Analyse basiert, noch Verantwortung für eventuell daraus entstehende Verluste oder Kosten. Diese trägt der Investor alleine.
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