PPA – Stark gewachsen bei verhaltenem Ausblick

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Nachdem das PPA-Geschäft in Deutschland und Europa in den vergangenen Jahren ein stetiges, aber bisweilen eher verhaltenes Wachstum gezeigt hat, wurden 2023 alle Rekorde gebrochen. Das muss nicht immer so bleiben, aber Stand jetzt gibt es auch in der nächsten Zukunft ausreichend Möglichkeiten für mittlere und größere Unternehmen, sich mit Direktlieferverträgen grüne Strommengen aus Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse zu sichern.

Deutschland und Spanien liegen vorn

16,4 Gigawatt – das ist die Kapazität, die das Unternehmen Pexapark für das vergangene Jahr europaweit für neu abgeschlossene PPA-Verträge ermittelt hat. Deutschland führt in diesem Ranking zusammen mit Spanien die Spitzenplätze an, in den beiden Ländern wurden im letzten Jahr jeweils rund 3,7 GW Leistung aus Erneuerbaren Energien unter Vertrag genommen. In Deutschland geht es dabei aber nicht nur um neue, große Wind- oder Solarparks mit längeren Laufzeiten und größeren Volumina, sondern auch um sogenannte Ü-20 Anlagen, also Anlagen, deren EEG-Förderung beendet ist und die weiterhin Strom erzeugen.

Bedeuten fallende Marktpreise ein Ende des Booms?

Ein großer Anteil am starken Wachstum von Direktverträgen im letzten Jahr hängt mit dem immer noch recht hohen Preisniveau zusammen, das auf den Terminmärkten bis weit in die zweite Jahreshälfte Thema war. Die hohen Marktpreise machten es den Erzeugern einfach, über die „sonstige Direktvermarktung“, also unter anderem PPA- oder Spotvermarktung, höhere Einnahmen zu erzielen als über das EEG möglich gewesen wäre.

Da sich PPA-Preise in der Regel an den (Termin-) Marktpreisen orientieren und diese mittlerweile deutlich gefallen sind, ist mit Ihnen auch das Potenzial an attraktiven PPA-Angeboten auf dem Markt dünner geworden. Der Grund dafür ist, dass Anlagen mit etwas höherer Vergütung wieder stärker in das Marktprämienmodell zurückgehen können.

Optionen für mittelständische Unternehmen und Großabnehmer

Dem steht eine wachsende Anzahl von Ü-20 Anlagen gegenüber, für die ein Direktliefervertrag attraktiv ist. Während sich dieses Potenzial bislang in erster Linie auf Windenergie bezieht, kommen ab 2025 auch zunehmend größere Solarparks hinzu.

Potenzial: Ü-20 Anlagen in Deutschland bis 2030


Diese Ü-20 Anlagen werden aufgrund ihrer absehbaren Lebensdauer mit kürzeren Laufzeiten, bspw. bis zu 2 oder 3 Jahre bei Windenergie, angeboten und produzieren in der Regel auch kleinere Mengen Strom als ihre modernen Pendants. Letzteres eröffnet auch Unternehmen mit Jahresverbräuchen zwischen 1 und 10 GWh gute Möglichkeiten, vom Angebot in diesem Segment zu profitieren.

Attraktiv sind Direktabnahmeverträge aber auch für geförderte, neue und meist größere Anlagen, die mit niedrigeren EEG-Vergütungen ausgestattet sind. Hier schwanken die Beträge teilweise deutlich, wie folgende Abbildung zeigt:

Ausblick: Weiter optimistisch

Insgesamt kann die Entwicklung des PPA-Markts verhalten optimistisch betrachtet werden. Der Boom, der bereits in den letzten Monaten des vergangen Jahres an Fahrt verloren hat, ist abgeflaut. Allerdings können neben den beiden oben genannten Faktoren auch die massiven Ausbaupläne für Erneuerbare Energien ein wichtiger Treiber für das weitere Wachstum von PPA-Angeboten verschiedener Größen und Laufzeiten sein.

 
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